Nach heftigen Regenfällen und einer Schlammlawine ist im Landkreis Mansfeld-Südharz Katastrophenalarm ausgelöst worden. Es bleibt nass.
Berlin. Unwetter mit Starkregen, Blitz und Hagel sind in der Nacht zum Montag über Teile Deutschlands hinweggezogen. In Riestedt in Sachsen-Anhalt versetzte eine Schlammlawine die Menschen in Angst. Der Landkreis Mansfeld-Südharz rief nach Dauerregen Katastrophenalarm für den 1500-Einwohner-Ort aus. In Bayern, Sachsen, Hamburg sowie Teilen Schleswig-Holsteins und Thüringens gab es ebenfalls heftige Regenfälle. Vielerorts war die Feuerwehr im Dauereinsatz.
In Riestedt liefen tausende Kubikmeter Schlamm und Geröll von einem abgeernteten Acker in den Ort. Nach Angaben des Landkreises fielen in der betroffenen Region etwa 40 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Das Abwassersystem brach zusammen, weil die Kanalisation die Wasser- und Schlammmassen nicht mehr fassen konnte. Der Ort war erst vor zehn Tagen von einem Unwetter mit massiven Regenfällen betroffen.
In Hamburg und Teilen Schleswig-Holsteins setzten die Regenmassen Keller, Tiefgaragen und Straßen unter Wasser , teilten die Leitstellen am Montag mit. Besonders betroffen war die Region um Gelting im Kreis Schleswig-Flensburg. Mehrere Geschäfte und Häuser standen unter Wasser. „Einige Häuser mussten mit Booten aufgesucht werden, um festzustellen, ob die Bewohner Hilfe benötigen“, teilte die Polizei mit. In Hamburg-Wilhelmsburg stand ein Reetdachhaus in Flammen, nachdem ein Blitz eingeschlagen hatte.
In Bayern waren besonders das Unterallgäu und die Oberpfalz betroffen: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes fielen hier bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter. Hagel verwüstete Maisfelder, Bäume stürzten auf Straßen. An Häusern seien hohe Schäden entstanden. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand.