Pop-Ikone Lady Gaga ist für ihre schrägen Outfits bekannt. Sie scheut vor nichts zurück. So kommt ihr berühmtes “Fleischkleid“ jetzt in die Hall of Fame.
Cleveland. Lady Gagas krasses Kleid aus rohem Fleisch ist jetzt ein Museumsstück. Die Kreation, mit der die New Yorker Sängerin bei der Vergabe der MTV Video Music Awards 2010 weltweit Aufsehen erregt hat, wurde konserviert und hängt jetzt in der Rock and Roll Hall of Fame, wie das Museum mitteilte. Das Rock-Museum in Cleveland wollte das Fleischkleid am Donnerstag in seine Ausstellung „Women Who Rock: Vision, Passion, Power“ aufnehmen. Die Ausstellung läuft bereits seit Mitte Mai und ist noch bis Februar 2012 zu sehen. Sie zeigt am Beispiel von mehr als 70 Frauen, welchen enormen Einfluss weibliche Interpreten auf die Popmusik genommen haben.
Außer dem handgenähten Kleid aus aufwendig konservierten Fleischlappen bekommen Besucher der Museumsshow auch das Piano zu sehen, auf dem Lady Gaga ihre ersten Töne spielte. Nach Angaben der Rock and Roll Hall of Fame hatten ihre Großeltern väterlicherseits das Klavier 1966 gekauft. „Als Stefani zu krabbeln anfing, benutzte sie die Beine des Klaviers, um sich hochzuziehen und zu stehen. Danach landeten ihre Finger unweigerlich auf den Tasten“, zitiert das Museum die Mutter der 25-jährigen Lady Gaga. Die Sängerin kam 20 Jahre nach dem Erwerb des Klaviers als Stefani Joanne Angelina Germanotta zur Welt.
Im Alter von vier Jahren bekam sie Unterricht am Piano und komponierte dem Museum nach mit etwa fünf Jahren ihren ersten Song. Er hieß „Dollar Bills“ und soll von Pink Floyds „Money“ inspiriert gewesen sein. Zu ihrem 13. Geburtstag bekam das New Yorker Mädchen einen eigenen Flügel geschenkt.
Zur Symbolik ihres extravaganten Fleischlappen-Kleides äußerte sich Lady Gaga im Gespräch mit der TV-Moderatorin Ellen DeGeneres: „Ich will mit ihm auf keinen Fall mangelnden Respekt für Vegetarier ausdrücken. Du weißt ja, dass ich der vorurteilsfreieste Mensch der Welt bin. Es gibt mehrere Gedanken, die ich mit dem Kleid ausdrücken will. Vor allem, dass wir für unsere Überzeugungen eintreten und für unsere Rechte kämpfen müssen. Sonst haben wir am Ende nicht mehr Rechte als das Fleisch auf unseren Knochen. Was mich angeht, ich bin sicher mehr als ein Stück Fleisch.“