Rußkonzentration durch den Waldbrand in Arizona bedroht die Gesundheit der Retter und Anwohner. 1600 Quadratkilometer Wald vernichtet.
Springerville/USA. 1600 Quadratkilometer Wald im US-Bundesstaat Arizona sind bereits zerstört, der Nachbarstaat New Mexico und auch zwei wichtige Stromleitungen sind ebenfalls von den Flammen bedroht. Auch die 4.400 Feuerwehrleute und Anwohner sind in Gefahr. Denn der vom Feuer ausgehende Qualm wird zunehmend zu einem Gesundheitsrisiko. Wie Mark Shaffer von der Umweltschutzbehörde Arizonas sagte, sei die Konzentration von Rußpartikeln in der Luft astronomisch. "Es war jenseits von Gut und Böse“, warnte er am Freitagabend.
Unterdessen half der nachlassende Wind den eingesetzten Feuerwehrleuten bei der Bekämpfung der Brände. Doch durch die geringe Luftbewegung staute sich der Qualm und die Rußkonzentration stieg auf bislang unerreichte Höhen. "Wir haben ein möglicherweise ernsthaftes Gesundheitsproblem vor uns“, sagte Shaffer. Die Behörden riefen die Bevölkerung zur Meidung des Gebiets auf.
Für Sonnabend befürchten die Brandbekämpfer wieder stärkeren Wind. "Die Atmosphäre ist sehr instabil und beschleunige das Wachstum des Brands“, sagte Feuerwehrsprecher Jim Whittington. "Wir machen uns große Sorgen um den Wind.“ Mittlerweile bedrohte der Waldbrand auch den Nachbarstaat New Mexico, mehrere Ortschaften und zwei wichtige Stromleitungen, die Elektrizität von Arizona nach West-Texas bringen. Der Stromversorger El Paso Electric warnte bereits 370.000 Kunden vor Stromausfällen, wenn die Leitungen durchtrennt würden.
Feuerwehrleute möglicherweise gezwungen selbst Feuer zu legen
Möglicherweise müssten die Brandbekämpfer selbst rund 60 Hektar Land anzünden, um eine Brandschneise zu errichten, die die Flammen stoppen kann, sagte Feuerwehrsprecher Whittington. "Es wird wirklich schwierig“, sagte er.
Bisher vernichteten die Flammen mehr als 1.600 Quadratkilometer Wald – fast 300 Quadratkilometer allein an einem Tag. 30 Häuser wurden zerstört und fast 10.000 Menschen aus den Ortschaften Springerville und Eager in Arizona mussten ihre Häuser verlassen.
Das Feuer ist bereits jetzt das zweitgrößte in der Geschichte des Staates und könnte das Rodeo-Chediski-Feuer von 2002 noch übertreffen. Allerdings ging bislang nur ein Bruchteil der Häuser in Flammen auf wie damals.
Von Brian Skoloff und Susan Montoya Bryan