Eine Bedienstete der Stadt Frankfurt will künftig in Ganzkörperschleier arbeiten. Ihre Burka verhindert aber Nähe zu den Kunden im Bürgeramt.
Frankfurt/Main. Nach dem Ärger um ein Burka-Verbot im Frankfurter Bürgeramt ist eine Mitarbeiterin am Dienstag nicht wie geplant zur Arbeit erschienen. Die Frau hatte darauf bestanden, vollverschleiert zu arbeiten – das Amt hatte sich allerdings geweigert, sie mit der Burka an den Arbeitsplatz zu lassen. Medienberichte, nach denen die Frau eine Abfindung fordert, bestätigte Personaldezernent Markus Frank (CDU) am Dienstagmorgen auf Anfrage zwar nicht. Er betonte aber: „Sollte jemand das fordern, werden wir uns nicht darauf einlassen. Hier geht es um Steuergeld.“ Die Frau müsse sich in den kommenden Tagen erklären, sagte Frank. Die 39-Jährige mit marokkanischen Wurzeln müsse unverschleiert erscheinen, ein Kopftuch werde allerdings akzeptiert. Die Frau ist seit mehreren Jahren bei der Stadt Frankfurt beschäftigt. Sie arbeitet im Bürgeramt und hat dort engen Kontakt zu Bürgern. Ihre Burka verhindert nach Ansicht Franks Bürgernähe, zudem sei diese mit der Emanzipation unvereinbar. Nach Franks Worten muss sich offenbar erstmals eine deutsche Großstadt mit einem solchen Fall befassen.