Heftige Regenfälle haben im Norden Pakistans Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst, die Hunderten Menschen das Leben kosteten.
Islamabad. Durch heftige Monsun-Regenfälle ausgelöste Überschwemmungen und Erdrutsche haben im Norden Pakistans inzwischen fast 400 Menschenleben gefordert. Allein in der Nordwest-Grenzprovinz seien innerhalb von drei Tagen mindestens 313 Dorfbewohner getötet worden, als Flüsse über die Ufer traten und ganze Landstriche überfluteten, sagte ein Sprecher des privaten Rettungsdienstes Edhi am Freitag. Nach einem Bericht des Senders Samaa TV kamen in der Gebirgsregion zudem 49 Menschen bei einem Erdrutsch ums Leben.
Die meisten Opfer habe es in den Distrikten Shangla und Swat gegeben, wo zahlreiche Bergdörfer von der Außenwelt abgeschnitten seien, so der Edhi-Sprecher weiter. Nach Informationen der Provinzregierung verloren bislang etwa 400 000 Menschen ihre Häuser. Pakistanische Medien sprachen von den schlimmsten Überschwemmungen in der Region seit mehr als 80 Jahren.
Auch in anderen Teilen Nordpakistans forderten Monsun-Unwetter zahlreiche Todesopfer. Im pakistanischen Teil Kaschmirs kamen nach Angaben örtlicher Behörden mindestens 22 Menschen ums Leben. In der Provinz Punjab seien 13 Menschen gestorben.
Der Monsun beginnt in Südasien in der Regel Anfang Juni und dauert bis September. In diesem Zeitraum wandert das Regengebiet vom Süden des indischen Subkontinents in Richtung Norden. Den Nordwesten Pakistans hatte der Monsun Mitte Juli erreicht. Unwetter und Fluten fordern alljährlich zahlreiche Opfer und richten schwere Schäden an.