Zugunglück in Südhessen: Drei Menschen sterben mitten in der Nacht beim Zusammenstoß eines Zuges mit einem Bagger, 13 werden verletzt.

Mühlheim/Offenbach. Mitten in der Nacht ist in der Nähe von Offenbach ein Zug mit einem Bagger zusammengeprallt. Drei Menschen kamen bei der Kollision ums Leben, 13 wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Die Regionalbahn war auf der Strecke von Frankfurt nach Hanau bei Mühlheim gegen den Schienenbagger geprallt, beide Fahrzeuge sprangen aus dem Gleis. Außer dem Lokführer wurden auch zwei Bauarbeiter getötet. „Wir vermuten, dass alle drei gleich tot waren, bei dem Schlag, den es getan hat“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Freitag.

Die Unfallursache war am Vormittag aber weiter unklar. Auch die Geschwindigkeit des Zuges beim Aufprall stand noch nicht fest. „Das wird sich zeigen, wenn wir die technische Einrichtung des Zuges ausgewertet haben“, sagte Bundespolizei-Sprecher Karsten Eberhardt am Unfallort. Auf der Strecke dürfen Züge rund 100 Stundenkilometer schnell fahren.

Zur Unglückszeit gegen 1.00 Uhr saßen etwa 35 Fahrgäste in dem Regionalzug der Deutschen Bahn, sie wurden noch in der Nacht aus den insgesamt sechs Waggons gerettet. Ob es sich bei den 13 Verletzten ausschließlich um Reisende handelt, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Sechs Menschen wurden mit schwereren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Der Ort des Zusammenstoßes war am Vormittag mit Flatterband und einem Sichtschutz abgesperrt. Bagger und Steuerwagen waren mit starken Drahtseilen gesichert, um nicht umzukippen. Rettungskräfte waren auch Stunden nach der Karambolage noch damit beschäftigt, einen der Bauarbeiter und den Lokführer aus den Wrack zu schneiden. Der getötete Arbeiter war nach Angaben der Polizei zwischen Steuerwagen und Bagger eingeklemmt.

„Der Zweiwegebagger stand auf dem selben Gleis wie der Regionalzug“, teilte die Polizei mit. Zug und Schienenbagger wurden durch die Wucht des Aufpralls ineinandergeschoben. Der Zweiwegebagger heißt so, weil er auf Schienen und auf der Straße fahren kann.

Rund 200 Rettungskräfte und Feuerwehrleute waren die Nacht über im Einsatz. Die Bundespolizei ermittelt.

Die Bahnstrecke von Hanau nach Frankfurt, auf der auch viele Pendler unterwegs sind, war auch Stunden nach dem Unfall noch gesperrt. Die Züge aus Fulda wurden nach Angaben der Bahn von Hanau über Frankfurt-Ost umgeleitet. Auch der S-Bahn-Verkehr war betroffen. Züge der Linien S 8 und S 9 aus Frankfurt endeten in Offenbach-Ost. Zwischen Offenbach und Hanau verkehrten Busse anstelle der S-Bahn.