Ein schweres Erdbeben in Chile ist relativ glimpflich verlaufen. Es gab nur einige Leichtverletzte. Größere Sachschäden wurden zunächst nicht gemeldet.
Santiago. Ein Erdbeben der Stärke 7,1 hat am Sonntag das Zentrum Chiles erschüttert und zunächst Erinnerungen an die schwere Bebenkatastrophe vor zwei Jahren wach werden lassen. Ein anfänglich von den Behörden erteilter Aufruf zur Evakuierung von Küstengebieten wurde schon bald wieder aufgehoben. Der US-Erdbebenwarte zufolge lag das Epizentrum 215 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago. Die Warte hatte zunächst ein Beben der Magnitude 7,2 gemeldet, senkte die Stärke aber später auf 7,1.
Das Erdbeben erschütterte ein Gebiet nordwestlich der Stadt Talca und dauerte nach Angaben von Bewohnern rund eine Minute. Es sei das schwerste Beben gewesen, dass sie seit der Erdbebenkatastrophe vor zwei Jahren erlebt hätten, berichteten die Bewohner. Auch in anderen Städten verließen die Menschen panikartig Hochhäuser, zahlreiche Orte waren teilweise oder vollständig ohne Stromversorgung. In Maipu stürzten Teile einer Kirchendecke herab, berichtete das Staatsfernsehen. Dabei seien einige Gemeindemitglieder leicht verletzt worden.
Es gebe einige Verletzte, darunter aber niemand mit schweren Verwundungen, sagte Innenminister Rodrigo Hinzpeter, der den derzeit in Asien weilenden Präsidenten Sebastian Pinera vertritt. In dem 370 Kilometer südlich von Santiago gelegenen Ort Parral verstarb nach Mitteilung von Bürgermeister Israel Urrutia eine 74-jährige Frau während des Bebens an einem Herzinfarkt, für den Urrutia das Naturereignis verantwortlich machte.
Erst am Sonnabend hatte ein leichtes Erdbeben die Bewohner der chilenischen Hauptstadt aus dem Schlaf gerissen. Laut US-Erdbebenwarte hatte das Beben eine Stärke von 5,1.