Ein starkes Erdbeben hat den Norden Japans erschüttert. Es hatte die Stärke 6,8. Die Behörden konnten eine Tsunami-Warnung wieder aufheben.
Tokio. Ein Jahr nach der Erdbebenkatastrophe in Japan hat erneut ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 am Mittwochabend (Ortszeit) den Norden des Landes erschüttert. Es wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben, die aber gut eineinhalb Stunden später wieder aufgehoben wurde, wie der Meteorologische Dienst mitteilte. Eine zehn Zentimeter hohe Tsunamiwelle erreichte nach Angaben des Fernsehsenders NHK etwa 43 Minuten nach dem Beben die Stadt Erimo im Süden der Insel Hokkaido.
Das Zentrum des Bebens lag vor der Küste der Präfektur Aomori in rund zehn Kilometern Tiefe, wie es weiter hieß. Über Schäden oder Verletzte wurde zunächst nichts berichtet. Die Behörden meldeten auch keine Probleme in Japans Atomanlagen. Die Sicherheit der Wiederaufbereitungsanlage in Rokkasho in Aomori sei nicht gefährdet, berichte NHK unter Berufung auf die Betreiberfirma Japan Nuclear Fuel. Die Anlage sei zum Zeitpunkt des Bebens nicht in Betrieb
+++ Ein Jahr nach Fukushima +++
Auch bei den Atomkraftwerken Onagawa in der Präfektur Miyagi und Higashidori in Aomori gebe es keine Probleme, teilte die Betreiberfirma Tepco mit. Die beiden Kraftwerke sind seit dem Erdbeben vom 11. März 2011 abgeschaltet.
Am 11. März vor einem Jahr war Japan von einem gewaltigen Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert worden. Ein dadurch ausgelöster Jahrhundert-Tsunami riss mehr als 15 800 Menschen in den Tod, mehr als 3000 Menschen werden noch immer vermisst. Im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zum sogenannten Größten Anzunehmenden Unfall (GAU). Weite Gebiete nahe der Atomruine sind noch immer so verstrahlt, dass eine Rückkehr der Menschen als höchst ungewiss gilt.