Als ein Tropensturm auf die australische Kleinstadt Townsville zurast, flüchtet die Familie von Shane Fayers auf die Toilette. Das ist ihre Rettung.
Sydney. Ein Tropensturm hat die nordaustralische Kleinstadt Townsville in Trümmer gelegt. Der Mini-Tornado zerstörte frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) etwa 60 Gebäude. Schwerverletzte wurden nicht gemeldet. Der Sturm riss Dutzende Dächer von den Häusern, kappte Stromleitungen und warf Autos und Bäume um. Die Stadt an der Ostküste des Kontinents wurde zum Katastrophengebiet erklärt.
„Das ganze Haus hat gewackelt, vor allem das obere Stockwerk, der Lärm war entsetzlich“, erzählte die Einwohnerin Erin Matinca dem Fernsehsender ABC. Sie sei aufgewacht, als der Wind die Möbel im Haus herumgeworfen hatte. „Wir mussten im Flur bleiben, das war der einzige Ort im Haus, der vor den Fenstern sicher war.“
Das wahre Ausmaß der Zerstörung wurde erst mit Tagesanbruch sichtbar, erzählte Tony Ebon. Der Sturm hatte seinen zwei Tonnen schweren Autoanhänger ein paar Häuser weiter geblasen. Shane Fayers und seine Familie suchten in der Toilette ihres Hauses Schutz, als der Sturm ihr Haus zerstörte. Dach und Wände wurden weggerissen. „Es dauerte nur etwa zehn Minuten. Ich konnte fühlen wie er das Haus auseinanderriss. Es war ziemlich wild“, sagte Fayers.
Ein verheerendes Ereignis habe die ruhigen Straßen von Townsville heimgesucht, sagte Anna Bligh, die Ministerpräsidentin des Bundestaates Queensland. „Die Gewalt (des Sturms) war offensichtlich grausam.“ Sie forderte Soldaten einer nahe gelegenen Kaserne zur Unterstützung an. Sie sollen bei den Aufräumarbeiten helfen.