Mit am schwersten betroffen war Indiana, wo den Berichten zufolge 14 Menschen ums Leben kamen. Häuser und Schulen wurden abgedeckt, einige Ortschaften völlig zerstört.
Henryville. Die nächste Unwetterfront zog von der Golfküste bis zu den Großen See und sorgte für chaotische Zustände. Es war bereits die zweite Serie von Tornados in dieser Woche. Dabei sind in den USA sind mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Bei den schweren Wirbelstürmen wurden Dächer von Häusern und Schulen abgedeckt und ein Hochsicherheitsgefängnis beschädigt.
Behördenangaben zufolge kamen allein im US-Staat Indiana 14 Menschen ums Leben, in Kentucky 12. Die 2.000-Seelen-Gemeinde Marysville in Indiana wurde dem Erdboden gleichgemacht, im etwa ebenso großen Nachbarort Henryville gab es ebenfalls extreme Sturmschäden. "Marysville ist komplett zerstört“, sagte ein Polizeisprecher. Auf Luftaufnahmen, die von einem Hubschrauber fürs Fernsehen gemacht wurden, waren etliche zerstörte Häuser in Henryville zu sehen, bei einigen waren die Dächer abgedeckt.
Einem Reporter der Nachrichtenagentur AP zufolge wurde die Highschool der Ortschaft zerstört, bei der benachbarten Mittelschule sei der zweite Stock weggerissen worden. Stühle aus den Klassenzimmern seien nach draußen gewirbelt und Bäume entwurzelt worden und Autos hätten riesige Dellen von Hagelkörnern in Größe von Baseballs. Den Behörden zufolge wurde zum Zeitpunkt des Unglücks Unterricht abgehalten, es gebe jedoch nur Leichtverletzte.
Das Rote Kreuz öffnete allein in Indiana drei Notunterkünfte. Der Gouverneur des US-Bundesstaats, Mitch Daniels, sagte US-Medien zufolge, erst am Sonnabend sei eine abschließende Bestandsaufnahme möglich. Daniels werde am Sonnabendmorgen in dem Katastrophengebiet erwartet, hieß es. Im benachbarten Kentucky rief Gouverneur Steve Beshear den landesweiten Notstand aus.
Auch Alabama und Tennessee betroffen
Auch in den US-Staaten Alabama und Tennessee waren Dutzende Häuser beschädigt worden. Tausende Schulkinder in etlichen Staaten wurden vorsorglich nach Hause geschickt. Auch mehrere Universitäten hatten geschlossen. Offenbar ebenfalls durch einen Tornado wurde das Dach eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Nähe von Huntsville beschädigt. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Den Behörden zufolge entkam keiner der etwa 2.100 Insassen. Das Dach über zwei großen Schlafsälen mit jeweils etwa 250 Insassen sei allerdings beschädigt worden, hieß es.
Erst am Donnerstag waren bei einer Serie von Wirbelstürmen im Mittleren Westen der USA mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. (dpa/dapd)