Auf die Wirbelstürme folgte Schnee. Die Tornado-Opfer in den USA leiden mancherorts unter kaltem Winterwetter, das ihre Lage noch verschlimmert.
Washington. Schnee hat nach der verheerenden Tornado-Serie in den USA mancherorts die Aufräumarbeiten erschwert. Im Süden des Bundesstaates Indiana, wo nach Medienberichten mehr als ein Dutzend Todesopfer gezählt wurden, fielen in der in Nacht zum Montag bis zu zehn Zentimeter Schnee. Den Einsatzkräften machten rutschige, schlammige Straßen zu schaffen. Einwohner hatten große Probleme, in den Ruinen ihrer Häuser nach Habseligkeiten zu suchen.
Auch in anderen von den Stürmen der vergangenen Tage heimgesuchte Staaten verschlimmerte das Winterwetter die Lage. Das am schwersten getroffene Kentucky, wo mehr als 20 Menschen ums Leben kamen, müsse sich ebenso wie Ohio auf Schneefall einstellen, sagte der Meteorologe Chris Dolce dem Fernsehsender NBC. Gefährlich sei dies auch, weil der Schnee gefährliche Stellen auf den kilometerweiten Trümmerfeldern verdecken könnte, etwa herausstechende Nägel.
Eine Serie von rund 100 Wirbelstürmen hatte am Freitag und Sonnabend Teile der USA verwüstet. Insgesamt kamen nach Medienberichten rund 40 Menschen ums Leben. Die Suche nach möglichen weiteren Leichen in zerstörten Häusern ging auch am Montag weiter. Rund 17 Millionen Menschen waren von dem Unwetter betroffen.
Am Sonntag starb auch ein 14 Monate altes Mädchen, das schwer verletzt in einem Feld nahe des Ortes Salem - rund 30 Kilometer südlich von Henryville in Indiana - gefunden worden war. Die Rettung von Angel Babcock, deren Alter zuerst mit 20 Monaten angegeben wurde, war zunächst als kleines Wunder gefeiert worden.
Die Familie der Kleinen habe sich wegen der Schwere ihrer Verletzungen entschieden, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzustellen, berichtete der Sender CNN. Die Tornados hatten auch die Eltern, den dreijährigen Bruder und die zwei Monate alte Schwester von Angel Babcock getötet.