Lange hat er das Geheimnis bewahrt, jetzt geht Rudi Assauer selbst an die Öffentlichkeit: Schon seit Jahren leidet der 67-Jährige an Alzheimer.
Gelsenkirchen. Der einstige Fußball-Macho wird langsam wieder zum Kind und kann ohne fremde Hilfe nicht mehr leben. Der langjährige Manager von Schalke 04, Rudi Assauer (67), leidet nämlich seit Jahren an der Hirnerkrankung Alzheimer. Er braucht tägliche Betreuung. Entsprechende Berichte des ZDF, der „Bild“-Zeitung und der WAZ-Mediengruppe wurden am Dienstag aus dem engsten Familienkreis bestätigt. Assauer, der im vergangenen Frühjahr seine Frau Britta geheiratet hatte, lebe derzeit bei seiner Tochter in der Nähe von Gelsenkirchen
Assauer habe von der Erkrankung seit Jahren gewusst, sie aber verheimlicht, hieß es aus der Familie. Als die Anzeichen wie Gedächtnisverlust und Verwechseln von alten Bekannten unübersehbar wurden, habe er sich entschlossen, offensiv an die Medien zu gehen. Assauer schrieb eine Autobiografie, die am 2. Februar auf den Markt kommen soll und die Krankheit zum Thema macht. Der Titel lautet: „Wie ausgewechselt - Verblassende Erinnerungen an mein Leben“, wie der Verlag mitteilte.
Außerdem ließ der einstige Spitzensportler und Fußballmanager sich ein Jahr von ZDF-Fernsehteams begleiten. Am Dienstagmorgen waren daraus in der Sendung „Volle Kanne“ erste Interviewsequenzen zu sehen. „Jetzt auf einmal ist alles vorbei. Tja, kein Mensch kann Dir helfen“, sagt Assauer darin. Ausführlichere Sendungen mit Assauer folgen laut ZDF am Freitag (3.2.) und kommenden Dienstag (7.2.).
Der im westfälischen Herten aufgewachsene Assauer hatte erfolgreich Bundesliga-Fußball bei Borussia Dortmund und Werder Bremen gespielt. Bundesweit bekannt wurde er vor allem als Manager von Schalke 04 und Mitverantwortlicher für Erfolge wie den Gewinn des Uefa-Cups 1997 und den Bau des neuen Schalke-Stadions. In der Öffentlichkeit präsentierte er sich gern als Fußball-Macho mit unverkennbarem Ruhr-Dialekt. 2006 trat Assauer als Manager bei Schalke 04 zurück. (dpa)