Trotz heftiger Opposition aus dem Internet hat sich der neue “Superstar“ aus Hamburg an die Spitze der deutschen Single-Charts gesungen.
Hamburg. Der neue RTL-„Superstar“ war einfach nicht zu schlagen: Der Hamburger Mehrzad Marashi hat sich mit seinem Siegerlied „Don't Believe“ trotz heftiger Opposition aus dem Internet an die Spitze der deutschen Single-Charts gesungen. In der vergangenen Woche hatten sich in Netzwerken wie StudiVZ und Facebook Gruppen von Hunderten Menschen gefunden, die den Erfolg des DSDS-Siegers verhindern wollten.
An der Spitze der Anti-Bewegung standen vor allem Fans des DSDS-Zweitplatzierten Menowin Fröhlich, dessen Sieg bei "Deutschland sucht den Superstar" - nach Meinung der Fans - durch eine Zeitungskampange verhindert worden war. Sie riefen dazu auf, statt Marashis Song entweder den 90er-Jahre- Spaßsong „Boomerang“ von Blümchen zu kaufen oder den Klassiker „Stairway To Heaven“ von Led Zeppelin – je nach Gruppe. Doch diese schafften es lediglich auf Platz sieben (Blümchen) und Platz 15 (Led Zeppelin).
Marashi, der vor eineinhalb Wochen die siebte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) gewonnen hatte, entthronte nun die deutsche Grand-Prix-Teilnehmerin Lena Meyer-Landrut, die mit „Satellite“ wochenlang an der Spitze der Charts stand. Sie liegt jetzt laut den Marktforschern von Media Control auf Rang zwei. Bisher haben alle DSDS-Gewinner mit ihrem Siegertitel den ersten Platz der Hitparade gestürmt.
Die Idee, die Charts zu bewusst zu beeinflussen, gab es zum ersten Mal in Großbritannien. Im vergangenen Dezember schafften es dort Fans der US-Band Rage Against The Machine mit dem 18 Jahre alten Song „Killing In The Name“, den Gewinner der Casting-Show „The X-Factor“, Joe McElderry, auf den zweiten Platz der englischen Single-Hitparade zu verweisen.
Das Problem in Deutschland war offenbar, dass sich die DSDS-Gegner nicht auf ein Lied einigen. Schon im März wurde ein möglicher Boykott des DSDS-Gewinnerlieds im Internet diskutiert, damals hieß es, der Song "Tribute" von Tenacious D. solle gekauft werden. Allerdings hatte Sony Music das Lied nicht für die Charts zugelassen - DSDS-Sieger Mehrzad Marashi steht nämlich bei Sony unter Vertrag...