Der Sender France 24 muss dem Sänger Benjamin Biolay 3000 Euro zahlen. Er hatte über seine angebliche Affäre mit Carla Bruni berichtet.
Paris. Der Nachrichtensender France 24 ist verurteilt worden, weil er über die angebliche Affäre der französischen Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy mit dem Sänger Benjamin Biolay berichtet hatte. Biolay gewann am Freitag vor dem Pariser Landgericht den Prozess, den er wegen Verletzung seiner Privatsphäre angestrengt hatte. Der Sender muss dem 37-Jährigen deshalb jetzt 3000 Euro Schadenersatz zahlen. Dies ist allerdings deutlich weniger als die 20.000 Euro, die Biolay gefordert hatte.
„In bestimmten Grenzen und unter bestimmten Bedingungen“ sei es nicht unrechtmäßig, über Eheprobleme des Präsidentenpaares zu berichten, erklärte Richter Nicolas Bonnal. Dies gelte insbesondere, wenn sich die Beziehung des Paares „grundlegend verändern würde“. Dies sei bei außerehelichen Affären der Fall. Auch dass Biolays Name dabei genannt werde, sei möglich, betonte der Richter. France 24 habe aber nichts unternommen, den Wahrheitsgehalt des Gerüchts zu überprüfen. Der Sender habe dem Gerücht im Gegenteil „eine gewisse Glaubwürdigkeit“ verliehen, indem er es in einer Presseschau über ausländische Zeitungsberichte „ohne Distanz“ wiedergegeben habe.
Der 37-jährige Biolay und die fünf Jahre ältere Bruni kannten sich bereits, bevor die aus Italien stammende Sängerin Staatschef Nicolas Sarkozy heiratete. An Brunis letztem Album arbeitete Biolay mit. Gerüchte über Eheprobleme der Sarkozys waren Anfang März über einen anonymen Blog-Eintrag auf einer französischen Zeitungswebsite verbreitet worden. Während die französische Presse zunächst dazu schwieg, wurden sie von ausländischen Medien breit aufgegriffen.