Die ausgebrochene Kobra ist tot in einer Falle gefunden worden. Der offenbar arbeitslose Besitzer muss den Feuerwehreinsatz zahlen.

Mülheim. Die dreiwöchige Schlangenjagd in Mülheim an der Ruhr ist zuende. Die hochgiftige Monokelkobra wurde am Donnerstagmorgen tot in der Wohnung ihres Besitzers aufgefunden, wo sie Mitte März aus einem Terrarium ausgebüxt war, wie Stadtsprecher Volker Wiebels sagte. Das etwa 30 Zentimeter lange, fingerdicke Reptil verendete in einer Klebefalle, die Experten im Haus ausgelegt hatten.

„Alles hat nun ein gutes Ende – nicht für die Schlange, aber für uns“, sagte Wiebels. Er vermutet, dass es die Schlange angesichts der frühlingshaften Temperaturen ins Warme zog und sie deshalb ihr Versteck verließ. Dabei wurde ihr eine Klebefalle ganz in der Nähe ihres Terrariums zum Verhängnis. „Das hat die Schlange wohl zu viel Kraft gekostet“, vermutet Wiebels.

Ganze drei Wochen hatte sich das Reptil verborgen. Bei der Suche nach der Monokelkobra (Naja kaouthia) hatten Feuerwehrleute praktisch die gesamte Inneneinrichtung der Wohnung entfernt und sogar die Bodendielen herausgerissen. Nach fünf Tagen wurde die Suche zunächst eingestellt. Reptilienexperten der Feuerwehr Düsseldorf legten anschließend im ganzen Haus Klebebänder aus, um die Schlange einzufangen. Zwischenzeitlich wurde sogar darüber nachgedacht, die Wohnung „aufzuheizen“, um die Schlange herauszulocken, wie Wiebels sagte. Bei der täglichen Routinekontrolle wurde dann aber am Donnerstagmorgen ihr Kadaver entdeckt.

Wegen der Schlange hatten neben dem 19-jährigen Besitzer des Tieres auch drei weitere Mieter ihre Wohnungen zeitweise räumen müssen. Sie quartierten sich zumindest für die Nächte bei Verwandten oder Bekannten ein. Zwei der Mieter kehrten am Donnerstag wieder in ihre Wohnung zurück.

Auf den Besitzer der Schlange kommen laut Wiebels nun Kosten von bis zu 100.000 Euro zu. Allein der Feuerwehreinsatz in den ersten Tagen kostete den Angaben zufolge 38.500 Euro. Dazu kommen die Kosten unter anderem für die Sanierung der weitgehend entkernten Wohnung und für den Möbeltransport. Ob der Besitzer, der nach Medienberichten arbeitslos ist, das Geld überhaupt zahlen könne, sei aber fraglich, sagte der Sprecher.

Monokelkobras sind in Süd- und Südostasien beheimatet und werden im Schnitt etwa 1,50 Meter lang. Die Tiere verfügen über ein sehr starkes Nervengift. Bei der entwischten Monokelkobra handelte es sich um ein Jungtier.

Der Deutsche Tierschutzbund bedauerte den Tod der Kobra. Zugleich forderte er ein generelles Verbot der privaten Haltung exotischer Tiere. „Im Prinzip kann heute jeder gefährliche Tiere im Kinderzimmer halten. Daher brauchen wir ein klares Verbot“, erklärte Wolfgang Apel, Präsident des Tierschutzbundes.