Einen Tag nach dem Luftangriff auf islamistische Kämpfer kamen an der Grenze zu Afghanistan auch zwei Soldaten ums Leben.
Khar. In den an Afghanistan grenzenden Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans hat ein Selbstmordattentäter 16 Menschen mit in den Tod gerissen. Bei dem Anschlag in der Stadt Khar in der Unruheregion Bajaur seien 23 weitere Menschen zum Teil schwer verletzt worden, sagte ein hochrangiger Behördenvertreter. Durch die Wucht der Explosion seien vier Läden und drei Fahrzeuge zerstört worden. Unter den Todesopfern befanden sich auch zwei Soldaten.
Ein Armee-Angehöriger bestätigte den Vorfall. Der Attentäter habe sich mit einer Sprengstoffweste einigen Regierungs- und Kasernengebäuden genähert, als er an einem Kontrollpunkt auf dem größten Markt von Khar gestoppt worden sei. Als die Sicherheitsbeamten seinen Körper abgetastet hätten, habe er sich in die Luft gesprengt.
Der Selbstmordanschlag ereignete sich einen Tag, nachdem pakistanische Sicherheitskräfte bei Luftangriffen und Kämpfen 24 mutmaßliche islamistische Kämpfer getötet hatten. Die pakistanischen Streitkräfte haben in den Stammesgebieten entlang der Grenze zu Afghanistan ihre Einsätze gegen die Taliban und Angehörige des Terrornetzwerks El Kaida verschärft. Erst vor wenigen Tagen waren in Bajaur 45 Islamisten getötet worden. Der Norden Pakistans gilt als Rückzugsgebiet der Taliban und El-Kaida- Aktivisten.
Schon in der Nacht zum Samstag hatte ein unbemanntes US- Aufklärungsflugzeug im Norden Pakistans mindestens neun mutmaßliche Aufständische getötet. Die Drohne habe mehrere Raketen auf einen Gebäudekomplex in der Provinz Nord-Waziristan abgefeuert, sagte ein Beamter aus der Region. Mehrere Menschen wurden verletzt. Seit Juli 2007 kamen bei Angriffen und Anschlägen von Aufständischen in Pakistan mehr als 2900 Menschen ums Leben.