Bewegender Abschied von Adolf Merckle (* 74): Sieben Tage nach dem Freitod des Unternehmers und Milliardärs kamen gestern fast 2000 Menschen zur... Bilder zum Artikel.
Ulm. Bewegender Abschied von Adolf Merckle (* 74): Sieben Tage nach dem Freitod des Unternehmers und Milliardärs kamen gestern fast 2000 Menschen zur Trauerfeier nach Blaubeuren. 800 Gäste verfolgten den Gottesdienst in der voll besetzten Stadtkirche, weitere 800 sahen die Zeremonie per Videoübertragung in der Stadthalle, wo ebenfalls sämtliche Plätze belegt waren.
Vielen blieb nur ein Stehplatz. Neben Mitarbeitern war auch Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) unter den Trauergästen. Merckle-Sohn Tobias las aus der Bibel (Offenbarung 21, I, 3-5a): "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr." Der frühere evangelische Landesbischof Gerhard Maier in seiner Predigt: "Was ihn dazu brachte, sich selbst das Leben zu nehmen, werden wir nie bis ins Letzte verstehen." Er sei ein Vollblutunternehmer gewesen, der "in außerordentlichem Maß seine gesellschaftliche und soziale Verantwortung wahrgenommen" habe. Zuletzt sei er aber ein Mensch gewesen, "der auf verletzende Kommentare stieß, die ihn im Innersten verwundet haben".
Adolf Merckle hatte sich vor einen Zug geworfen, weil sein Firmenimperium (u. a. Ratiopharm, HeidelbergCement) in finanzielle Bedrängnis geraten war.