In grausamen Einzelheiten haben Zeugen geschildert, wie Massenmörder Anders Behring Breivik das Massaker auf der Ferieninsel anrichtete.
Oslo. Im Prozess gegen den rechtsradikalen Massenmörder Anders Behring Breivik hat die wohl schwerste Phase für Überlebende und Hinterbliebene begonnen. Zum ersten Mal sagten am Donnerstag in Oslo Augenzeugen des Massakers vom 22. Juli auf der kleinen Fjordinsel Utøya aus, bei dem Breivik 69 fast durchweg jugendliche Teilnehmer eines sozialdemokratischen Sommerlagers getötet hatte.
„Ich weiß nicht mehr, ob ich gesehen habe, wie er meine Monica erschossen hat. Aber ich glaube es“, sagte der Kapitän der kleinen Inselfähre, auf der Breivik, als Polizist verkleidet, vom Festland übersetzen konnte.
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Der Zeuge, dessen Namen norwegische Medien bei ihren detaillierten Berichten aus dem Gerichtssaal nicht nannten, hatte Breivik auf dessen Verlangen auf die Insel gebracht. Kurz danach tötete der Attentäter als erste die Lebensgefährtin des Kapitäns, Monica Bøsei, die ebenfalls auf der Fähre gewesen war und als eine Art „Herbergsmutter“ für die gut 500 Teilnehmer beim Sommerlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF fungiert hatte. Eine ebenfalls anwesende Tochter des Paares gehörte zu den Überlebenden.
Als erster Zeuge hatte ein Wachmann ausgesagt, der den als Polizisten verkleideten Breivik auf die Fähre vom Festland zur kleinen Insel Utøya gehen ließ.
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Der Attentäter hatte kurz vor dem Massaker auf Utøya im Osloer Regierungsviertel eine Bombe detonieren lassen. Dabei kamen acht Menschen ums Leben. Bei dem Gerichtsverfahren in Oslo wurde zunächst der Bombenanschlag behandelt.
Im Mai sollen zahlreiche Überlebende von Utøya aussagen. Breivik ist geständig, bereut sein Verbrechen aber nicht. Der Angeklagte will den Gerichtssaal als Plattform vor allem als politische Plattform nutzen. Als völlig offen gilt, ob er bei dem im Juli erwarteten Urteil für unzurechnungsfähig erklärt wird. (dpa)