„Agatha“ löst Überflutungen und Erdrutsche in El Salvador, Honduras und vor allem Guatemala aus. Dutzende Menschen werden noch vermisst.
Guatemala-Stadt. Der erste Tropensturm dieses Jahres hat in Mittelamerika mehr als 140 Menschen das Leben gekostet. Dutzende Bewohner wurden am Montag noch vermisst, tausende wurden obdachlos. Mehrere Ortschaften waren nach Erdrutschen und Überschwemmungen infolge des Sturms „Agatha“ von der Außenwelt abgeschnitten. Am schwersten betroffen war Guatemala, wo nach Behördenangaben 108 Menschen ums Leben kamen. 53 wurden noch vermisst. Rund 110.000 Menschen mussten evakuiert werden.
Auch in El Salvador und Honduras hinterließ „Agatha“ eine Spur der Verwüstung, und in allen drei Ländern wurde der Notstand ausgerufen. Der Tropensturm war am Sonnabend mit Geschwindigkeiten von 75 Stundenkilometern auf die Küste getroffen.
Die Ausläufer von „Agatha“ brachten der Region von Südmexiko bis nach Nicaragua am Wochenende starken Regen und Überschwemmungen, die Wassermassen lösten Erdrutsche und Sturzfluten aus. In der Hauptstadt Guatemalas fiel nach Angaben von Meteorologen an einem Tag so viel Regen (10,8 Zentimeter) wie normalerweise in einem Monat. In weiten Teilen von Guatemala-Stadt fiel der Strom aus.
In El Salvador gab es den Behörden zufolge rund 140 Erdrutsche. Nach Angaben von Präsident Mauricio Funes fielen dem Unwetter in seinem Land mindestens neun Menschen zum Opfer. Auch wenn der Sturm mittlerweile nachgelassen habe, bleibe die Situation im ganzen Land kritisch, sagte Funes.
In Honduras wurden mindestens 14 Todesopfer gemeldet, rund 3.100 Menschen wurden evakuiert. Dutzende Häuser, Brücken und rund 2.500 Hektar Ackerland wurden zerstört. In zehn Provinzen wurde der Schulunterricht abgesagt. Zahlreiche Flüsse seien über die Ufer getreten, erklärten die Behörden.
„Agatha“ hatte sich am Sonnabend über dem Pazifik zusammengebraut. Am Wochenende schwächte sich der Sturm zu einem tropischen Tief ab.