AmateurfußballClub der Idealisten nun Bezirksligist, Oberligasaison vor Verlängerung, HSV-Frauen holen Pott.

Der Falke steigt empor. Choreographie vor und Sieger-T-Shirts nach dem Spiel ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. „Höher, immer höher“, lautet der Slogan des HFC Falke. 2014 von enttäuschten HSV-Anhängern gegründet, die mit der Ausgliederung des Bundesligisten in eine AG nicht einverstanden waren, ist der Club in seinem zweiten Vereinsjahr schon wieder als Meister aufgestiegen.

1113 Fans wollten am letzten Spieltag der Kreisliga 2 an der Adolf-Jäger-Kampfbahn das Duell zwischen dem punktgleichen Verfolger Altona 93 II und Spitzenreiter Falke sehen. Die prächtige Kulisse bescherte den Teams einen deutschlandweiten Zuschauerrekord in der 8. Liga, und ausgerechnet Ex-Altona-Akteur Tobias Leuthold knallte sich mit einem unhaltbaren Volleyschuss zum Tor des Tages in der 40. Minute in die Herzen der zahlreichen und lautstarken Gästefans.

Fünf Euro für die Spieler

„Das ist etwas ganz Besonderes für mich, ein Treffer in meinem Wohnzimmer zum Aufstieg“, sagte Leuthold strahlend. Mit dem Abpfiff brachen alle Dämme: Platzsturm der Falke-Fans, mehrere Bier- und Eisduschen für Erfolgstrainer Dirk Hellmann und eine von den Anhängern gebastelte und dem Coach überreichte „Meisterschale“ in Form eines Falken gehörten ebenso zur ekstatischen Feier wie das obligatorische Siegerlied, dessen Zeilen „keine Investoren und kein Sky-TV, denn wir haben einen Traum, Oberliga zu schauen“ extralaut intoniert wurden.

In der Bezirksliga wird der idealistische Club, bei dem die Akteure bisher kein Geld erhielten, seinen Spielern in der neuen Saison übrigens zum ersten Mal etwas Entlohnung zahlen. Präsidentin Tamara Dwenger: „Jeder Spieler bekommt pro Training fünf Euro. Wir haben das lange in einem harten Prozess mit unseren Mitgliedern diskutiert. Aber wir glauben, um in der Bezirksliga oben mitspielen zu können, müssen wir dreimal pro Woche trainieren, möchten die Spieler für den steigenden Aufwand etwas entschädigen.“

HFV-Spielausschuss entscheidet am Abend


Dipners Zwickmühle.
Wetterkapriolen stürzen den Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verband (HFV) in ein Dilemma. Wegen eines schweren Gewitters wurden am Freitagabend die Partien Niendorf – Süderelbe (Stand: 4:1), Rugenbergen – Victoria (1:2), Condor – Osdorf (2:2), Curslack – Halstenbek (1:1) und Concordia – Kosova (1:1) allesamt abgebrochen. Laut HFV-Spielordnung ist die Neuansetzung Pflicht. In § 28, Absatz 8 heißt es: „Bricht der Schiedsrichter ein Spiel ab, ohne dass ein Verschulden einer beteiligten Mannschaft oder der beteiligten Vereine vorliegt, so soll das Spiel neu angesetzt werden.“ Doch nun ist Saisonende, viele Spieler sind im Urlaub. Niendorfs Trainer Ali Farhadi geht daher „von einem 4:1 aus. Bei uns ist ab Dienstag keiner mehr da“. Auch für Osdorfs Coach Peter Wiehle „ist die Saison beendet“. „Wir würden spielen“, sagt hingegen Concordias Trainer Floiran Gossow. Auch Victorias Manager Jean-Pierre Richter verspricht: „Wenn wir müssen, treten wir an. Mit wem, weiß ich noch nicht.“ Der HFV-Spielausschuss entscheidet heute Abend.

Hoch und runter. Trotz eines verschossenen Elfmeters von Kapitän Timo Adomat beim Stande von 0:0 gelang dem TSV Sasel beim USC Paloma ein 3:1-Sieg und damit der direkte Aufstieg in die Oberliga. „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft“, sagte Trainer Danny Zankl – und erhielt prompt die obligatorische Bierdusche. Matchwinner war Nico Behrends, der zwei Treffer erzielte und den dritten vorbereitete. „Ich wollte es noch einmal allen zeigen“, so Behrends, der eine Fußballpause einlegen wird. Hamm United (Landesliga Hansa) und Victoria II (Hammonia) sind die letzten Absteiger in die Bezirksliga. Hamms Präsident Jörn Heinemann: „Der Kader war falsch zusammengestellt. Hätten wir Trainer Thorsten Bettin früher verpflichten können, hätten wir es geschafft. Viele Spieler haben mehr Einsatz bei den Vertragsverhandlungen gezeigt als auf dem Platz.“

HSV-Frauen sind im Kommen

Titel für den HSV. Was die HSV-Männer nicht können, können die HSV-Frauen: Titel holen! Im Pokalfinale gegen Wellingsbüttel glichen sie drei Rückstände aus,. 2:2 stand es nach 90 Minuten, 3:3 nach 120. Erst in der 119 Minute hatte Victoria Schulz per Traumfreistoß das Elferschießen erzwungen, sort siegte der HSV mit 7:6. Torhüterin Lela-Celin Naward hielt den entscheidenden Strafstoß. HSV-Trainer Christian Kroll: 2Lela ist die beste Keeperin in und um Hamburg herum. Ich bin stolz auf alle. Die HSV-Frauen sind wieder im Kommen.“