Stuttgart. Der Außenstürmer des FC St. Pauli muss nach seinen vergebenen Chancen üble Drohungen im Internet einstecken.

Die Stimmung von Oladapo Afolayan war unterkühlt, die Stimme noch leiser als sonst. Unpassend nach dem 1:0-Sieg des FC St. Pauli beim VfB Stuttgart. Der Grund dafür war jedoch schnell ausgemacht. In den sozialen Medien war der Engländer aufs Übelste beleidigt worden.

Auf seinem Instagram-Kanal machte der 27-Jährige einige der Beschimpfungen öffentlich. „Bete, dass du mich nie sehen wirst“, schrieb ein Nutzer mit dem Pseudonym „lubedike“. „znskcjoawj“ bezeichnete ihn als „Müll“. Andere Beleidigungen gehen tief ins Rassistische hinein, sogar Gewaltandrohungen gegen Afolayan und seine Frau waren dabei.

FC St. Pauli: Oladapo Afolayan rassistisch beleidigt

Hintergrund sind womöglich die zwei Großchancen, die St. Paulis Linksaußen zum Spielende hin vergab. Die verärgerten Personen könnten beispielsweise Wetten auf ein Tor des Briten oder einen Sieg der Hamburger in bestimmter Höhe gesetzt haben. Das Geld wäre ihnen dann durch die Lappen gegangen, was, sofern dies der Fall war, offenbar jegliche vermutlich gar nicht erst vorhandene Sicherungen durchbrennen ließ.

„Willkommen im Leben eines schwarzen Fußballers 2024. Ich lade euch ein, mir das ins Gesicht zu sagen“, kommentierte Afolayan. In einem weiteren Beitrag schrieb er: „Das sind keine Fußballfans. Ich bin so frustriert, weil das lange begonnen hat, bevor ich Fußball gespielt habe. Aber nichts hat sich seitdem verändert. Wir brauchen keine Nachrichten, die uns unterstützen, wir brauchen wirkliche Konsequenzen und Strafen.“

Oke Göttlich: „Kriminelle Hass-Inhalte“

Genau das will sein Club nun vorantreiben. „Der FC St. Pauli verurteilt die rassistischen Beleidigungen auf Social Media gegen unseren Spieler Dapo Afolayan auf das Schärfste. Der Verein wird alle Möglichkeiten prüfen, um juristisch gegen diese Beleidigungen und Drohungen vorzugehen“, teilten die Braun-Weißen am Sonnabendabend noch mit.

Mehr zum Thema

Präsident Oke Göttlich wurde zitiert: „Solche Kommentare sind keine Meinungen oder Kavaliersdelikte, sondern kriminelle Hass-Inhalte. Als gesamter FC St. Pauli möchten wir Dir, lieber Dapo, jede mögliche Unterstützung geben. Gemeinsam stellen wir uns gegen diese widerliche Hetze! Volle Solidarität mit Dapo!“