Stuttgart. St. Paulis Profis warfen sich an Weihnachten ins Duell mit Stuttgart wie Kinder in den Schnee. Ihre Leistungen einzeln bewertet.
Maskottchen Fritzle, ein Krokodil, hatte die Weihnachtsmannmütze aufgesetzt. Geschenke gab es in der MHP Arena aber nur für den FC St. Pauli, der mit 1:0 beim VfB Stuttgart gewann. Die Weihnachtsmänner in der Einzelkritik.
Vasilj: St. Paulis Weihnachtsstern an diesem Nachmittag. Strahlte am hellsten und war mit fünf herausragenden Paraden maßgeblich für den Sieg verantwortlich.
Einzelkritik FC St. Pauli: David Nemeth und Adam Dzwigala zweikampfstark
Nemeth: Schwächelte nur bei einem Fehlpass der übleren Sorte, sonst erstickte er die VfB-Angriffe wie ein gut ziehender Kamin. Gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe. Bravo!
Wahl: Diesmal in ungewohnt zentraler Rolle in der Innenverteidigung erledigte der Routinier seinen Job solide. Spielte für Stuttgart den Grinch, war nämlich an unheimlich vielen Defensivaktionen beteiligt, die er überwiegend sicher löste.
Ritzka (bis 70.): Bis er wegen muskulärer Probleme vom Platz musste, war das pures Lametta. In der Verteidigung stabil, auch nach vorn mit gezielten Verlagerungen.
Dzwigala (ab 70.): Wer sich in 20 plus fünf Minuten Nachspielzeit in fünf Zweikämpfe wirft und alle gewinnt, hat sich extra Weihnachtsgeschenke verdient.
Jackson Irvine knackt die VfB-Nuss
Saliakas: Chris Führich fuhr zeitweise Schlitten mit ihm, er hätte etwas näher am Nationalspieler stehen können. Einfacher gesagt als getan. Kämpfte aber aufopferungsvoll.
Boukhalfa: Diesmal nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern auffällige Dekoration. War offensiv stärker involviert als üblich. Hin und wieder fehlte ihm jedoch das Tempo.
Irvine: Zerbröselte die VfB-Defensive mit seiner Vorlage auf Johannes Eggestein wie ein guter Nussknacker. Holte im finalen Spiel des Jahres noch mal alles aus sich heraus. St. Paulis bester Feldspieler.
Treu: „Ich habe Philipp immer wieder heranfliegen sehen“, sagte David Nemeth über ihn. Da wären wohl selbst die fliegenden Rentiere neidisch geworden. Sonst ja eher nach vorn ein Qualitätsspieler, was er auch in Stuttgart wieder war, aber am Sonnabend auch dreckig nach hinten.
Torschütze Johannes Eggestein fleißig wie ein Weihnachtself
Guilavogui (bis 82.): Pflügte regelmäßig in Richtung Tor wie ein Schlitten durch den Schnee. Mit seiner Kreativität und Schnelligkeit ein echter Gewinn. Ein Problem bleiben die vielen Ballverluste.
Ahlstrand (ab 82.): Man merkt ihm die fehlende Erfahrung zwar an, warf sich aber rein und verdiente sich ein Weihnachtsdessert.
Eggestein (bis 70.): Fleißig wie ein Weihnachtself. Niemand verdiente sich das Tor so sehr wie er. Sein verschossener Elfmeter war nicht so schlecht, wie er vielleicht aussah. Schmälert das Gesamtbild ohnehin kaum.
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Sinani (ab 70.): Diesmal als Stabilisator gefragt, kreierte eine Afolayan-Chance. Brachte Schuss ins Spiel wie ein Glühwein.
Afolayan (bis 90.+2): Sein Spiel gleicht einem Adventskalender. Es gibt immer Überraschungen. Seine individuelle Qualität ist für die Kiezkicker so wichtig. Muss aber eine seiner riesigen Chancen machen. Schöner Vorsatz für 2025.
Albers (ab 90.+2): Die Einsatzprämie dürfte er in Geschenke für seine zwei Töchter investieren.