Hamburg. Im Duell gegen Werder Bremen enttäuschen die meisten Spieler des Aufsteigers. Ein Stürmer ließ sich auch von Fouls nicht entmutigen.

Der FC St. Pauli bot beim 0:2 (0:1) im Nordduell der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen am Sonnabendabend im Millerntor-Stadion eine eher ernüchternde Vorstellung und fand kein probates Mittel gegen den abgeklärt auftretenden Gegner. Die Einzelkritik:

Vasilj: War beim 0:1 chancenlos, zumal Köhns präziser Flachschuss auch noch durch die Beine von Saliakas rauschte. Auch beim 0:2 war er machtlos. In der Schlussphase bewahrte der Torwart sein Team vor einer höheren Niederlage, als er den Schuss von Burke parierte.
Wahl: Hatte Werders Marvin Ducksch, der ehemals sein Mitspieler in Kiel war, lange im Griff, bis er ihn beim 0:2 dann doch entscheidend aus den Augen verlor.

St. Paulis David Nemeth im VAR-Glück

Smith: Konnte vor dem 0:1 den Bremer Stage bei dessen Lauf entlang der Strafraumgrenze zu freizügig gewähren, sodass dieser den Torschützen Köhn optimal in Szene setzen konnte. Offensiv gab er kaum Impulse. Sein Freistoß aus guter Position landete in der Bremer Mauer.
Nemeth: Hatte Glück, dass sein Foul an Stage ungeahndet blieb, weil der Bremer knapp im Abseits war. Sonst hätte die Aktion womöglich als Notbremse gewertet werden und der Arbeitstag für den Österreicher früh beendet sein können.

Saliakas lässt Torschütze Köhn zu viel Platz

Saliakas (bis 74): Ließ Werders Torschützen Köhn bei dessen Führungstreffer erst zu viel Platz und wurde dann getunnelt. Nach vorn ging beim Außenbahnspieler diesmal ziemlich wenig.
Ritzka (ab 74.): Löste Treu auf links ab, der auf die Saliakas-Position wechselte. Biss sich ins Spiel rein, das zu diesem Zeitpunkt aber praktisch schon verloren war.
Irvine: Der Kapitän konnte bei allem Bemühen dem Spiel seines Teams nicht die entscheidende Inspiration geben.

Philipp Treu defensiv stark gefordert

Boukhalfa (bis 89.): Blieb weitgehend blass und offensiv wirkungslos gegen die gut organisierten Bremer, bis er einen satten Distanzschuss (69.) auspackte, was bis dahin St. Paulis beste Offensivszene war.
Maurides (ab 89.): Erster Saisoneinsatz für den abgespeckten Sturmtank. Immerhin.
Treu: Hatte auf seiner linken Seite einen schweren Stand gegen Weiser und Schmid, sodass er offensiv weniger als gewohnt in Erscheinung trat.

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Sinani (bis 89): Vertrat den gelb-gesperrten Guilavogui als rechter Außenstürmer so gut es eben ging. Seine Lieblingsposition wird dies aber nicht mehr, daher zog es ihn auch immer wieder gern in die Mitte. Überraschte mit der Qualität beim Eckball und auch mit einer für einen Techniker bemerkenswerten Härte.
Ahlstrand (ab 89.): War nur noch dabei.
Eggestein (bis 80.): Gegen sein früheres Team warf sich St. Paulis zentraler Angreifer in die offensiven Duelle und konnte den ersten Torschuss seines Teams für sich verbuchen (19.), mit dem er Keeper Zetterer auch gleich zu einer Parade zwang. Das war es aber auch schon fast mit seiner Torgefahr.

Afolayan oft gefoult, im Abschluss ohne Präzision

Albers (ab 80.): Konnte offensiv nichts mehr ausrichten.
Afolayan: Schon nach zehn Spielminuten war der Außenstürmer dreimal gefoult worden, was den Bremer Verteidigern Stark und Friedl Gelb bescherte. Bei seinen Torschüssen fehlte es nicht an Wucht, sondern an Präzision. Steckte bis zum Schluss nicht auf, auch wenn er noch mehrfach unfreiwillig auf dem Rasen landete.