Leipzig. Der zuvor degradierte Flügelspieler des FC St. Pauli durfte im Pokal wieder starten. Woran die Entscheidung im Hoffenheim-Spiel hängt.
Oladapo Afolayan hatte die Kapuze seiner schwarzen Winterjacke tief ins Gesicht gezogen, als er am Dienstagabend im Bauch der Leipziger Red Bull Arena stand. Der englische Flügelspieler des FC St. Pauli, ohnehin ein eher nachdenklicher Typ, wirkte nach dem bitteren 2:4-DFB-Pokalaus bei RB Leipzig besonders ruhig, obwohl er im Gegensatz zum 0:0 gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende wieder in der Startformation gestanden hatte.
„Die Gegentore, die wir bekommen haben, waren zu einfach. Dann ist es für den Gegner immer leichter, wenn er sich nur auf das Verteidigen konzentrieren muss“, sagte Afolayan, der seinem Team dennoch eine gute Angriffsleistung attestierte. „Die Offensive war ohnehin nie ein richtiges Problem, wir haben auch in den vergangenen Spielen genug Chancen kreiert“, sagte der 27-Jährige.
FC St. Pauli: Afolayan stand in Leipzig wieder in der Startelf
Bis zu seiner Auswechslung in der 81. Minute machte Afolayan einen bemühten Eindruck, hatte gegen die körperlich extrem starken Leipziger Verteidiger aber mitunter auch seine Probleme. Für Trainer Alexander Blessin, der den Offensivspieler rund um das Wolfsburg-Spiel wegen fehlender Körpersprache und Konzentration kritisiert hatte, war Afolayans Auftritt dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.
„Seine Körpersprache war wesentlich besser. Er hat einige Bälle gut festgemacht und gute Tiefenläufe gehabt“, sagte Blessin. „Wir sind im Austausch und er weiß genau, was ich von ihm will.“ Ob Afolayan allerdings auch am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) im Spiel bei der TSG Hoffenheim in der Startelf stehen wird, blieb offen.
Blessin überlegte, ob er im 3-5-2 agieren soll
Blessin begründete seine Entscheidung für Afolayan am Dienstagabend zwar unter anderem mit dessen „Körperlichkeit und Schnelligkeit“, aber auch mit der Überlegung, in der englischen Woche die Kräfte verteilen zu wollen. Die Entscheidung für das 3-4-3-System mit Morgan Guilavogui, Johannes Eggestein und Afolayan in der vorderen Angriffsreihe hätte dabei auch anders ausfallen können.
„Es war auch in unserer Überlegung, aus dem 3-5-2 zu agieren. Das haben wir aber verworfen, weil wir die Gefahr gesehen haben, dass es nicht gut für Carlo (Boukhalfa, d. Red.) ist. Wir brauchen ihn am Sonnabend wieder, da wird er wichtig sein“, sagte Blessin über den zweikampfstarken Mittelfeldspieler, der zuletzt über muskuläre Probleme geklagt hatte.
Carlo Boukhalfa wurde für das Hoffenheim-Spiel geschont
„Bei Carlo war es mir zu gefährlich, weil er nach seiner Verletzung gegen Wolfsburg komplett durchgespielt hat und in seiner Wade noch ein kleines Ziehen hatte. Deshalb wollte ich ihn schonen“, sagte Blessin. Wäre Boukhalfa allerdings vollständig fit gewesen, hätte St. Pauli wohl im 3-5-2 gespielt, wodurch für Afolayan vermutlich kein Platz mehr gewesen wäre.
In Hoffenheim dürfte die Entscheidung nun zwischen Mittelfeldspieler Robert Wagner und Afolayan fallen. Entscheidet sich Blessin für Wagner, würde er wohl im 3-5-2 mit Kapitän Jackson Irvine als Sechser sowie Wagner und Boukhalfa und als Achter agieren.
Spielt St. Pauli in Hoffenheim wieder im 3-4-3?
Fällt die Entscheidung für Afolayan, bliebe es wohl beim 3-4-3, wobei Boukhalfa Wagner auf der Doppelsechs neben Irvine ersetzen könnte. Im Sturmzentrum dürfte Blessin an Eggestein und insbesondere Guilavogui, dem in Leipzig sein erstes Pflichtspieltor für St. Pauli gelang, festhalten.
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Afolayan ist derweil logischerweise weiterhin von sich überzeugt. „Ich hoffe, dass ich in Hoffenheim starte. Ich will jedes Spiel spielen. Wenn ich nicht spiele, bin ich unglücklich. Das ist so im Profifußball“, sagte er selbstbewusst. „Ich kenne meine Qualitäten und weiß, dass ich der Mannschaft helfe, gut zu spielen.“ Bleibt nur die Frage, ob Blessin das auch so sieht.