Hamburg. Bei den Kiezkickern könnte sich in den letzten Tagen des Transferfensters noch etwas tun – welche Abgänge noch möglich sind.
Viel Zeit bleibt dem FC St. Pauli nicht. Das gilt gleichermaßen für Trainer Alexander Blessin und Sportchef Andreas Bornemann. Während der Coach die 0:2-Auftaktniederlage gegen den 1. FC Heidenheim bis zum Auswärtsspiel bei Union Berlin am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) schnell aufarbeiten muss, bleiben auch Bornemann bis zum Schließen des Transferfensters nur noch fünf Tage Zeit.
Riesigen Druck spürt der Sportchef derzeit aber nicht, grundsätzlich ist er mit dem bestehenden Kader zufrieden. Gegen Heidenheim konnte er genau sehen, dass der Aufsteiger in der Lage ist, in der Bundesliga mitzuhalten. Dennoch hält St. Pauli nach Abendblatt-Informationen nach wie vor die Augen offen, ob sich noch ein zentraler Mittelfeldspieler auftreiben lässt.
FC St. Pauli – so sind die Pläne auf dem Transfermarkt
„Es wäre fahrlässig, wenn wir nicht die Ohren und Augen offenhalten würden. Mit Andreas Bornemann bin ich im ständigen Austausch. Wenn wir jemanden finden, der finanziell und spielertypisch ins Gefüge passen könnte, schlagen wir sicherlich zu. Wir sind in der Habachtstellung“, sagte Blessin.
Auch mit Toptalent Malick Junior Yalcouyé (18) vom Premier-League-Club Brighton & Hove Albion haben sich die Hamburger zeitweise beschäftigt, mittlerweile aber Abstand von der angedachten Leihe genommen. Stattdessen führt der Weg des malisischen Profis möglicherweise nach Österreich zu Sturm Graz.
Aljoscha Kemlein ist weiterhin ein Thema
Noch immer nicht aufgegeben hat St. Pauli offenbar eine Rückholaktion von Aljoscha Kemlein, der nach seiner Leihe in der vergangenen Saison mittlerweile wieder für seinen Stammverein Union Berlin aktiv ist. Welche Trikotfarbe der 20-Jährige am Freitag beim Aufeinandertreffen beider Clubs im Stadion An der Alten Försterei tragen wird, ist derzeit nicht abzusehen.
„Ich habe die Spiele aus der Rückrunde gesehen, wo er gespielt hat, also 17 an der Zahl. Er ist auf jeden Fall ein interessanter Spieler, aber der Präsident will ihn ja nicht verkaufen, habe ich gelesen. Obwohl er ihn dann trotzdem nie aufstellt“, sagte Blessin über Kemlein. In jegliche Richtung müsse man gucken, was sich ergebe. „Wir sind guter Dinge, das kann ich klar sagen.“
Scott Banks schaffte es nicht in den Kader
Auch auf Abgangsseite könnte sich noch etwas tun. Dies betrifft in erster Linie die Offensivspieler Scott Banks und Erik Ahlstrand, die es am Sonntag nicht in den Kader schafften. „Da wird sich sicherlich noch etwas tun“, sagte Blessin zu möglichen Leihen. „Bei Scotty bin ich grundsätzlich hoch zufrieden. Er wird den Schritt machen und Einsatzzeit bekommen, weil er den Speed und die Qualität mit seinem linken Fuß im Tempodribbling hat. Er muss noch in den Rhythmus kommen und mehr Zutrauen in sein Knie finden. Mitunter ist er noch zu zurückhaltend. Wir werden in ranführen, dann ist er auch ein Mehrwert für uns. Wie bei Hunter (Andreas Albers, d. Red.) hat die Nichtberücksichtigung im Kader nichts mit der Trainingsleistung zu tun.“
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Am weitesten von der Startelf entfernt ist der im vergangenen Winter verpflichtete Ahlstand. „Auch ihm kann ich nichts vorwerfen, außer dass er manchmal noch die Handbremse anzieht nach seiner Verletzung. Daher sind für ihn die Spiele bei der zweiten Mannschaft extrem wichtig. Er benötigt Spielpraxis, und dafür wird es sicher bald eine Lösung geben“, sagte Blessin.