Hamburg. Vor dem Pokalduell in Halle steht bei St. Pauli die Nummer eins fest. Was der Trainer vor dem ersten Pflichtspiel vom Team verlangt.
Nach fünfeinhalb Wochen Vorbereitung inklusive eines elftägigen Trainingslagers liegen hinter den Profis des FC St. Pauli und ihrem inzwischen gar nicht mehr so neuen Cheftrainer Alexander Blessin. Am Freitag (18 Uhr, Sky) muss sich im ersten Pflichtspiel zeigen, was die guten Eindrücke aus den Trainingseinheiten und vor allem den jüngsten Testspielen gegen Norwich (3:1) und Bergamo (3:0) wert sind, wenn es in der ersten Runde des DFB-Pokals nach Halle geht.
Statt des am vergangenen Freitag überraschend klar bezwungenen Europa-League-Siegers Atalanta Bergamo stellt sich jetzt der Drittliga-Absteiger Hallescher FC dem Team vom Kiez entgegen. Der Respekt ist bei Blessin trotz des Klassenunterschieds groß. „Halle hat sich mit jüngsten 4:0 in Erfurt offenbar freigeschwommen. Für sie ist das Match am Freitag gegen uns zudem das Spiel des Jahres“, warnte Blessin am Mittwochnachmittag. „Unsere Aufgabe ist es, dass wir dagegenhalten. Wir wollen am Ende unser Spiel durchchbringen.
St. Paulis Trainer Blessin wurde im Frühjahr Pokalsieger in Belgien
Entsprechend erwartet er von seiner Mannschaft, von der ersten Minute an voll fokussiert zu sein. „Da hatten wir in den jüngsten beiden Testspiele ein paar Probleme“, stellte er treffend fest. An der Bedeutung des Pokals lässt er trotz der großen Herausforderung, in der Fußball-Bundesliga bestehen zu wollen, keinen Zweifel. „Es ist die schnellste Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen“, sagte er am Mittwoch.
Nikola Vasilj bleibt die Nummer eins im Tor
Dass diese Aussicht nicht nur Theorie ist, hat er in der vergangenen Saison gerade mit seinem Ex-Club Union St. Gilloise bewiesen, als er den Pokalwettbewerb in Belgien gewann. Übrigens mit einem „dreckigen 2:1-Sieg“ (Blessin) in der ersten Runde bei einem Viertligisten.
Ob er in Halle auf dieselbe Startelf wie bei den Siegen gegen Norwich und Bergamo setzt, ließ Blessin derweil offen. Nur in einer Frage hat er sich nun klar entschieden: Im Tor wird Nikola Vasilj (28) stehen. Und zwar nicht als Pokaltorwart für die Saison, sondern als Nummer eins auch für die Bundesliga. Konkurrent Ben Voll (23) bleibt nur die Rolle des zweiten Keepers.
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„Das ist keine Entscheidung gegen Ben, sondern für Niko“, betonte der Trainer. Im Normalfall würde er in Pokalspielen eben diesem zweiten Mann eine Chance geben, aber jetzt sei die Sache etwas anders gelagert. Weil Vasilj in der ersten Hälfte der Vorbereitung noch mit Knieproblemen ausgefallen war, sei es jetzt für ihn nötig, Spielpraxis zu bekommen. In Norwich und gegen Bergamo hatte er schon mit starken Paraden bewiesen, dass er wieder auf der Höhe ist. In den nächsten Pokalrunden, wenn sich St. Pauli denn dafür qualifiziert, werde Voll seine Chance bekommen, stellte Blessin in Aussicht.
St. Paulis Außenbahnspieler Saliakas fehlt in Halle noch
Noch nicht wieder zum Spielkader wird Außenbahnspieler Manolis Saliakas gehören, obwohl er zuletzt nach überwundener Wadenverletzung wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. „Sein Lächeln ist zurück, aber das Spiel am Freitag kommt für ihn noch zu früh“, stellte er klar.