Hamburg. Der bisherige Stammkeeper des FC St. Pauli hat in Neuzugang Ben Voll starke Konkurrenz. Welcher Abgang ihn im Sommer „traurig“ machte.
Nikola Vasilj wusste nicht so recht, was er sagen sollte. „Ich glaube, dass ich die Entscheidung kenne, aber es ist noch nicht offiziell“, antwortete der Torhüter des FC St. Pauli dann nur etwas verklausuliert, als er nach dem Training am Dienstagmittag auf die Frage nach der Nummer eins angesprochen wurde.
Eine endgültige Antwort dürfte Trainer Alexander Blessin erst bei der Pressekonferenz an diesem Mittwoch geben, Vasilj wollte vor dem DFB-Pokal-Auftakt beim Regionalligisten Hallescher FC (Fr., 18 Uhr) offensichtlich nichts vorwegnehmen. Alles andere als eine Entscheidung für den 28-Jährigen wäre allerdings äußerst überraschend, wenngleich der vom Drittligisten Viktoria Köln verpflichtete Ben Voll (23) ebenfalls eine starke Vorbereitung spielte.
FC St. Pauli: Vasilj war von Neuzugang Voll überrrascht
„Ben ist ein super Typ und auch ein richtig guter Torhüter. Ich bin überrascht, wie gut er ist, seine Qualität habe ich in den ersten Einheiten direkt gesehen“, sagte auch Vasilj, der die erste Hälfte der Vorbereitung noch mit Knieproblemen verpasst hatte und erst am Ende des Trainingslagers in Österreich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte.
Ziemlich machtlos musste der Stammtorwart der vergangenen Aufstiegssaison mitansehen, wie sich Neuzugang Voll in den Vordergrund spielte. „Es ist wichtig für mich, dass ich nach der Verletzung zurück bin, es war ein bisschen nervig und hat länger gedauert, als ich es erwartet hatte“, sagte der bosnische Nationalkeeper, der in den vergangenen zwei Testspielen bei Norwich City (3:1) und gegen Atalanta Bergamo (3:0) aber wieder voll überzeugte.
Vasilj ist seit rund drei Wochen wieder fit
Insbesondere der neue Torwarttrainer Sven Van der Jeugt habe ihm die nötige Zeit gegeben. „Er war sehr geduldig mit mir, als ich verletzt war. Als ich zurück war, war er vorsichtig und hat darauf geachtet, dass wir nur Schritt für Schritt weiter vorgehen“, berichtete Vasilj.
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Daraus, dass er über den Abgang des alten Torwarttrainers Marco Knoop nicht glücklich war, machte der Keeper kein Geheimnis. Knoop und Vasilj pflegten ein enges Vertrauensverhältnis. „Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu Marco, er hat mir sehr, sehr viel geholfen. Ich würde sogar sagen, dass er meine gesamte Sicht auf das Torwartspiel verändert hat“, sagte Vasilj. „Natürlich bin ich traurig, dass er gegangen ist. Für ihn ist das aber der nächste Schritt in seiner Karriere. Ich wünsche ihm nur das Beste und bleibe natürlich weiterhin in Kontakt mit ihm.“
Und wenn seine Leistung weiterhin stimmt, muss er sich wohl keine Sorgen machen, dass er auch unter dem neuen Trainerteam die Wertschätzung genießt, die ihm zuletzt unter Knoop zuteil wurde.