Hamburg. St. Paulis neues Sturmduo harmonierte in Norwich und nun auch gegen Bergamo hervorragend. Welche Verbesserungen Eggestein hervorhebt.

Morgan Guilavogui war am Freitagabend schon in den Katakomben des Millerntor-Stadions verschwunden, als Jackson Irvine zur Lobeshymne ansetzte. „Morgan ist seit Tag eins brillant. Er ist ein super Charakter, hat dem Team eine andere Art von Energie gegeben. Seine Qualität und Technik sind fantastisch, er kann die Bälle sehr gut ablegen. Er ist einfach ein Sturm-Allrounder, der uns neue Möglichkeiten gibt“, sagte der Kapitän des FC St. Pauli über den Sturm-Zugang, der beim 3:0-Testspielsieg gegen Atalanta Bergamo zwar nicht traf, aber erneut überzeugte.

Bereits am vergangenen Wochenende hatte der Franzose beim 3:1-Erfolg bei Norwich City seine Qualität nachgewiesen, als er bei seinem Debüt für den Bundesliga-Aufsteiger ein Tor und eine Vorlage beisteuerte. Doch auch abgesehen von den offensichtlichen Statistiken ist es erstaunlich, wie gut der Leihspieler des RC Lens bereits mit seinem Sturmpartner Johannes Eggestein harmoniert.

FC St. Pauli: Guilavogui und Eggestein harmonieren bereits sehr gut

„Wenn man mit zwei Stürmern spielt, muss man sie auch nutzen. Das ist die größte Veränderung in unserem Spiel“, sagte Irvine, der in der vergangenen Aufstiegssaison mit den Kiezkickern stets im 3-4-3-System agiert hatte. Der neue Coach Alexander Blessin präferiert bisher aber das Spiel mit zwei Angreifern im Zentrum.

„In der Doppelspitze habe ich noch mehr Zug zum Tor, was sich elementar für mich im Spiel nach vorne unterscheidet“, sagte Eggestein, der gegen Bergamo nach einem Freistoß von Eric Smith die 1:0-Führung erzielt hatte. Und auch beim 2:0 durch den eingewechselten Oladapo Afolayan hatte er durch gutes Anlaufen zuvor seine Füße im Spiel.

St. Paulis Pressing führt zu Großchancen

Denn abgesehen vom Spiel mit dem Ball haben die Kiezkicker auch die Pressing-Pläne von Blessin bereits verinnerlicht. Wie bereits gegen Norwich führten hohe Ballgewinne zu Toren. „Es ist extrem schwer, unser Pressing zu überspielen. Meistens sind Chancen entstanden, weil wir eigene Fehler gemacht haben und den Ball verloren haben, aber selten, weil wir hoch gepresst haben und sich der Gegner durchkombiniert hat. Auch die Intensität im Pressing ist noch mal besser geworden“, sagte Eggestein.

Während Guilavogui das Sonderlob von Irvine erhielt, übernahm dies für Eggestein wiederum Trainer Blessin. „Er ist ein unglaublich wichtiger Spieler, ich will aber keinen herausheben. Morgan hat seine Sache auch sehr gut gemacht“, sagte der Coach, der dann aber doch in Bezug auf Eggestein anfügte: „Er macht viel, arbeitet viel, ist immer anspielbar, macht die Bälle fest und dann auch ein schönes Tor.“

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Eggestein berichtete, dass er sich schon in der Sommerpause auf die Spielweise des neuen Trainers vorbereitet habe. Dies scheint nun aufzugehen. „Für mich persönlich ist der Unterschied, dass ich in der Doppelspitze noch mal eher die Tiefe bedrohen kann und mehr in eigene Abschlusssituationen komme. In der vergangenen Saison war das anders, da habe ich eher die Zwischenräume besetzt und die Außenspieler waren die, die tief gegangen sind“, sagte er. Fazit: Die Saison kann losgehen.