Malente. Blessuren am Zeh und im Oberschenkel stoppen die beiden Stars des Bundesliga-Aufsteigers. Ein Stürmer schoss das erste Tor der Saison.

Am Ende war das Ergebnis fast nur Nebensache. Die Fußverletzung von Jackson Irvine und die Oberschenkelblessur von Abwehrchef Eric Smith überschatteten am Sonnabend den 3:1 (1:1)-Testspielsieg des FC St. Pauli gegen den Bremer SV in Malente. Mit starken Schmerzen musste der Kapitän des Bundesligaaufsteigers schon in der Anfangsphase ausgewechselt werden. Bei einem Zweikampf im Mittelfeld hatte sich der australische Nationalspieler bereits in der fünften Spielminute eine Verletzung am großen Zeh des linken Fußes zugezogen.

Smith fasste sich nach wenigen Minuten der zweiten Halbzeit an den hinteren Bereich des rechten Oberschenkel und ließ sich ebenfalls auswechseln. Da er zu der Elf gehört, die nur die zweite Hälfte bestreiten sollte, war auch der Schwede erst wenige Minuten auf dem Platz gewesen. Offensichtlich stoppte ihn eine Muskelverletzung.

St. Paulis Kapitän wird gestützt in die Kabine geführt

Als Irvine am Spielfeldrand von Physio-Chef James Morgan am Zeh behandelt wurde, schlug er vor Schmerzen die Hände vor sein Gesicht. Der Zeh stand unnatürlich nach innen. An ein Weiterspielen war nicht zu denken, gestützt wurde Irvine in die Kabine begleitet. Nach den ersten Eindrücken drohte eine längere Pause.

In der Halbzeitpause kam Irvine aus der Kabine zurück, erklärte seinen Teamkollegen, dass sein Zeh ausgerenkt wurde, als ein Gegenspieler auf seinen Fuß gestiegen war. Entspannt verfolgte er danach mit wieder eingerenktem Zeh das Geschehen auf dem Spielfeld und konnte auch schon wieder lachen. Womöglich ist die Verletzung nicht so dramatisch wie es zunächst schien.

Irvines großer Zeh wurde vor Ort wieder eingerenkt

„Es tut immer richtig weh, wenn etwas ausgerenkt ist. Ich hatte das mal an der Schulter. Aber Jackson ist ein harter Hund. Der Zeh ist wieder eingerenkt“, sagte St. Paulis Trainer Blessin zur Verletzung von Irvine. „Ich glaube, mit einem Tape um den Zeh kann er relativ schnell wieder zurückkommen.“

Auch bei Eric Smith hat Blessin Hoffnung auf eine nicht allzu lange Ausfalldauer. „Eric hat etwas gespürt, aber ich glaube nicht, dass es eine Ruptur ist. Er kennt ja seinen Körper und ist da etwas sensibel“, sagte er. „Mir ist es lieber, wenn irgendwo ein Zipperlein kommt, dass der Spieler sofort rausgenommen wird.“

St. Paulis erstes Testspiel von zwei Verletzungen getrübt

Dennoch war Premiere für St. Paulis neuen Trainer Alexander Blessin (51) durch die Verletzungen der beiden Führungsspieler schon arg getrübt. Am Ende stand auf dem Rasen des „Uwe Seeler Fußball Parks“ in Malente ein 3:1 -Erfolg gegen den Bremer SV, der schon zwei Wochen länger als St. Pauli in der Saisonvorbereitung ist. Dabei hinterließ die Elf, die im zweiten Abschnitt agierte, den etwas besseren Eindruck, was nicht allein an den Treffern lag, die zum 3:1-Sieg führten.

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Das erste Saisontor für St. Pauli war Stürmer Johannes Eggestein (10. Minute) vorbehalten, der freistehend ein Zuspiel von Adam Dzwigala nutzte. Nach dem 1:1-Ausgleich durch den Bremer Nikky Goguadze (25.), waren Danel Sinani (71.) zum 2:1 und Andreas Albers (86.) jeweils per Kopf zum 3:1-Endstand erfolgreich. Albers‘ Kopfball prallte dabei zunächst an den linken, dann an den rechten Innenpfosten und blieb schließlich im Tornetz liegen – ein echtes Billardtor.

St. Paulis Billardtor von Albers zum Endstand

Aus sportlicher Sicht gab sich St. Paulis Trainer Blessin mit dem ersten Testspiel unter seiner Regie nach einer harten ersten Trainingswoche grundsätzlich zufrieden. „Es war ein runder Abschluss der Woche. Wir flippen jetzt nicht aus, verfallen aber auch nicht in Depression“, sagte Blessin, der in der Schlussphase noch Sorge hatte, weitere Spieler durch Verletzungen zu verlieren, als das Spiel plötzlich hitzig wurde. „Das braucht man nicht“, sagte er.

Nach einem trainingsfreien Sonntag fliegt das Team am Montag ins elftätige Trainigslager in Scheffau am Wilden Kaiser im österreichischen Bundesland Tirol. Der Direktflug wird das Team nach Salzburg bringen, von dort geht es mit dem Bus weiter.

FC St. Pauli: 1. Halbzeit: Voll – Dzwigala, Wahl, Mets – Schmitz, Irvine (9. Wagner), Boukhalfa, Ahlstrand – Banks, Eggestein, Saad.
2. Halbzeit: Voll – Nemeth, Smith (55. Schmitz), Dahaba – Günther, Metcalfe, Wagner, Ritzka – Sinani, Albers, Afolayan.
Tore: 1:0 Eggestein (10.), 1:1 Goguadze (25.), 2:1 Sinani (71.), 3:1 Albers (86.). Zuschauer: 1200.