Hamburg. Der teuerste Sommer-Neuzugang des HSV spielt bislang kaum eine Rolle. Wie Trainer Polzin über den Nationalspieler Kosovos denkt.

Emir Sahiti und der HSV waren sich einig. Erleichterung machte sich auf beiden Seiten breit, als der Transfer des Flügelspielers am letzten Tag der Sommer-Transferperiode abgewickelt worden war. „Ich kann es kaum erwarten auf dem Platz zu stehen und mein Bestes zu zeigen“, sagte Sahiti, für den die Hamburger eine Ablöse von 1,2 Millionen Euro an seinen bisherigen Club aus Kroatien, Hajduk Split, zahlten.

Für einen Zweitligisten eine stattliche Summe, die unterstreicht, dass der 26-Jährige als Sofortverstärkung vorgesehen war. Das bestätigte auch der HSV, der in der offiziellen Pressemitteilung des Wechsels mitteilte, Sahiti solle „ab sofort für den HSV auf Tore- und Vorlagen-Jagd gehen“.

Dreieinhalb Monate später fällt Sahitis Jagdbilanz mit null Toren und null Vorlagen allerdings eher bescheiden aus. Und auf dem Platz steht er auch meistens nicht. Sein Stammplatz ist nicht einmal mehr auf der Ersatzbank zu finden, denn der Offensivspieler hat es schon einige Male in dieser Saison nicht in den 20-köpfigen Kader geschafft. So auch am vergangenen Wochenende gegen Darmstadt (2:2), als er das Heimspiel erneut von der Tribüne aus verfolgen musste.

HSV-Neuzugang Sahiti: Ein Missverständnis?

Nur ein Startelfeinsatz und insgesamt überschaubare 93 Minuten stehen in Sahitis Leistungsdaten beim HSV. „Emir hat nicht die Spielzeit und die Anzahl an Kaderplätzen bekommen, die er sich gewünscht hat“, weiß Interimstrainer Merlin Polzin, der „ein bisschen Rückstand“ nach einer Verletzung als eine der Ursachen ausgemacht hat.

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Doch Sahitis Sprunggelenksverletzung liegt nun schon fast zwei Monate zurück. Seit er wieder fit ist, stand er trotzdem zweimal nicht im Kader und kam nur einmal, beim 3:1-Erfolg in Karlsruhe, zu einem zweiminütigen Kurzeinsatz. Entpuppt sich der Angreifer zum millionenschweren Missverständnis im Volkspark?

Polzins HSV-System öffnet Sahiti die Tür

Polzin glaubt daran, dass sich Sahiti beim HSV durchsetzen kann. Zumal die Systemumstellung weg von zwei Schienenspielern und hin zu zwei offensiven Flügeln dem Neuzugang zugutekommen könnte. „Wir sind von seinen Qualitäten überzeugt. Gerade im Eins-gegen-Eins kann er die Gegner immer wieder vor Probleme stellen, diese Eigenschaft wird von uns in der Zweiten Liga gebraucht. Das sieht man auch daran, dass wir jetzt mit zwei Flügeln agieren“, sagt Polzin.

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Der 34-Jährige sieht Sahiti als Alternative für beide Seiten. Doch seine interne Konkurrenz habe es zuletzt eben „gut gemacht“, weshalb der Sommerneuzugang bislang kaum eine Rolle gespielt hat. „Ich hoffe, dass Emir die Momente in dieser Saison noch bekommen wird“, sagt Polzin. Es ist ein Satz, der Sahiti Hoffnung macht.