Hamburg. Nach der schweren Glatzel-Verletzung hielt sich der HSV die Option eines Wintertransfers offen. Was die Pläne mit Polzin zu tun haben.

Holt der HSV im Winter einen neuen Stürmer? Nach der schweren Verletzung von Robert Glatzel hatten sich die Hamburger im Oktober gegen einen Not-Transfer eines vertragslosen Angreifers ausgesprochen. Gleichzeitig hielt sich der Club die Option offen, im Januar einen neuen Stürmer zu verpflichten, sollte der Plan, den Ausfall des Torjägers mit den eigenen Spielern zu kompensieren, nicht aufgehen.

Zwei Monate später ist die Lage neu bewertet worden. Inzwischen tendiert der HSV nach Abendblatt-Informationen dazu, im Winter keinen Neuzugang für die Sturmspitze unter Vertrag zu nehmen.

HSV und die Stürmer: Was gegen einen Neuen spricht

Die Gründe für diese erste Tendenz liegen auf der Hand: Zum einen stimmt die Torquote sowohl bei Davie Selke als auch bei Ransford Königsdörffer, die mit aktuell sieben Saisontoren bewiesen haben, Glatzel im Verbund ersetzen zu können. Gleichzeitig, und das ist der Hauptgrund, ist der aktuelle Trainer Merlin Polzin auf ein System mit einer echten Spitze zurückgekehrt. Das ermöglichte ihm in den vergangenen beiden Partien die komfortable Situation, im Laufe eines Spiels Selke für Königsdörffer zu bringen.

Ex-Coach Steffen Baumgart hatte dagegen immer auf zwei Strafraumstürmer gesetzt, weil seine Philosophie auf Flanken basierte. Nach dem Ausfall von Glatzel fehlte es dem HSV dann aber an Power auf der Bank, um durch personelle Wechsel Einfluss auf den Spielverlauf zu nehmen.

HSV-Plan im Sturm hängt von Polzin ab

Sollte Polzin in den kommenden beiden Spielen am Sonnabend in Ulm und zu Hause gegen Greuther Fürth (21. Dezember) überzeugen und sich dadurch den Job für die zweite Halbserie sichern, sähe sich der HSV im Sturm personell ausreichend aufgestellt. Zumal der 34-Jährige auch noch Youngster Otto Stange (17) als Joker in der Hinterhand hat und Glatzel in der zweiten Hälfte der Rückrunde wieder einsatzfähig sein soll.

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Etwas anders könnte die Lage bewertet werden, wenn der HSV nach Weihnachten einen neuen Cheftrainer verpflichtet. Sollte der neue Mann, ähnlich wie Baumgart, ein System mit zwei Spitzen favorisieren, würde sich der Club aktiv auf dem Transfermarkt umschauen. Ein abschließendes Urteil in der Sturmfrage steht also noch aus.