Braunschweig. Die Hamburger ergeben sich in Braunschweig in ihr Schicksal. Nur Heuer Fernandes und ein Debütant (17) stemmen sich gegen die Pleite.
Was für ein geschlossener Ausfall vom HSV! Die Hamburger ergeben sich beim 1:3 (0:1) in Braunschweig in ihr Schicksal und leisten phasenweise keine Gegenwehr. Lediglich Torhüter Daniel Heuer Fernandes und ein 17-Jähriger stemmte sich gegen das Debakel, das es am Ende wurde. Die Einzelkritik.
Heuer Fernandes: Nach seiner Gala gegen Nürnberg machte er mit einem gehaltenen Elfmeter gleich so weiter. Sky-Kommentator Joachim Hebel taufte ihn prompt „Unge-Heuer“. Am Ende konnte er einem nur noch ungeheuer leidtun.
Perrin (bis 59.): Sein Einsatz stand angeblich auf der Kippe. Es wäre besser für den HSV gewesen, hätte er nicht gespielt.
Poreba (ab 59.): Fügte sich nahtlos ein in das HSV-Chaos. Verkürzte aber zumindest mit einem sehenswerten Tor.
Schonlau: Der Kapitän ist während seiner zweiwöchigen Rotsperre nicht schneller geworden. Sah nicht nur beim 0:1 ganz alt aus. Ein Abend zum Vergessen.
Muheim: War das wirklich der Muheim, der am Donnerstag erstmals für die Schweizer Nationalmannschaft nominiert wurde? Der Linksverteidiger kann nur hoffen, dass Nationaltrainer Murat Yakin dieses Spiel nicht gesehen hat.
Katterbach (bis 59.): Für einen erfolglosen Hackentrick wurde er von Schonlau zurechtgestutzt. Und kurz danach von Baumgart vom Platz genommen. Verschuldete einen Elfmeter und war defensiv völlig von der Rolle.
HSV-Youngster Baldé nach 20 Minuten raus
Baldé (ab 59./bis 80.): Musste nach nur 20 Minuten wieder raus, weil Baumgart ihn Gelb-Rot-gefährdet sah. Der Trainer entschuldigte sich bei seinem Youngster für die Auswechslung.
Jatta (ab 80.): Zumindest mal wieder dabei.
Meffert (bis 86.): Ohne den Mittelfeldorganisator kann der HSV nicht gewinnen. Mit ihm wurde es aber noch schlechter. Hing bei allen drei Toren drin. Vor allem das 1:0 ging auf seine Kappe nach einem Ballverlust, den man so von ihm nicht kennt.
Richter (ab 86.): Auf diesen Kurzeinsatz hätte er auch verzichten können.
Elfadli: Lange Zeit wehrte er sich als einer der wenigen Hamburger. Dann unterlief auch ihm ein böser Fehler, als er sich ohne Absicherung beim Versuch, den Ball zu erobern, überschätzte.
Dompé: Eine vorzeitige Vertragsverlängerung wird sich der HSV nach diesem Abend noch einmal überlegen. Auch wenn er es bis zum Ende immer wieder versuchte.
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Karabec: Der technisch versierte Tscheche ist kein Mann für umkämpfte Zweitligaspiele. Antwortete auf die Hintern-nicht-nach-hinten-Kritik von Baumgart mit einem Hintern-nicht-nach-hinten-Spiel.
HSV-Einzelkritik: Lediglich Stange (17) gefällt
Selke: Begann das Spiel mit einem genialen Steckpass auf Königsdörffer. Danach wurde er 80 Minuten unsichtbar. Wachte erst bei seinem Pfostenkopfball kurz vor Schluss wieder auf.
Königsdörffer (bis 80.): Vergab sein sechstes Saisontor allein vor Johansson auf ziemlich klägliche Art und Weise. Das war der Anfang vom Ende.
Stange (ab 80.): Mit 17 Jahren erstmals im Profieinsatz. Es gibt sicher schönere Abende für ein Debüt. Hätte beinahe nach drei Minuten sein erstes Tor erzielt, traf aber nur die Latte.