Hamburg. Der HSV-Trainer hatte sich in der vergangenen Woche viele Gedanken gemacht. Noch ist offen, wer gegen Magdeburg im Tor steht.

Steffen Baumgart ist ein Mensch, der normalerweise gut schlafen kann. Anders wäre sein aktueller Job als Cheftrainer des HSV wahrscheinlich auch nur schwer auszuüben. Sollte der 52-Jährige in dieser Woche aber mal mit unruhigen Träumen aufgewacht sein, könnte das an Daniel Heuer Fernandes und Matheo Raab gelegen haben. Die beiden Torhüter haben ihren Trainer vor eine schwere Entscheidung gestellt. Wer wird im weiteren Verlauf der Saison die Nummer eins beim HSV?

Am Freitag ließ Baumgart im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Topspiel am Sonntag gegen den 1. FC Magdeburg (13.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) noch immer offen, wer am Wochenende spielen wird. Zudem will sich Baumgart auch nicht mehr auf eine Nummer eins für den Rest der Saison festlegen. „Wir werden keinen Schnellschuss machen. Das funktioniert nicht“, sagte der Trainer, der sich zunächst nur festlegen will, wer am Sonntag spielt. „Es ist eine schwere, aber schöne Situation. Wenn ich eine Entscheidung treffe, treffe ich sie klar und deutlich. Beide dürfen den Anspruch haben, die Nummer eins zu sein.“ 

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Mit Daniel Heuer Fernandes (l.) und Matheo Raab hat der HSV zwei erstklassige Torhüter. © imago/Oliver Ruhnke | IMAGO/Oliver Ruhnke

Nachdem Heuer Fernandes aufgrund einer Lungenentzündung von Raab als Stammtorhüter in die Saison starten konnte und seinem Konkurrenten in dieser Phase den Rang ablief, hatte sich Baumgart eigentlich schon festgelegt. Trotz der Adduktorenzerrung von Heuer Fernandes vor dem Spiel in Kaiserslautern, wollte Baumgart an seiner Rollenverteilung nichts ändern. „Ferro ist als Nummer eins gestartet – und da fange ich nicht jedes Mal an, neu zu wühlen. Da müssen ein paar mehr Spiele her. Also gucken wir mal in Ruhe, was passiert.“

Raab rettete dem HSV den Sieg in Düsseldorf

Dann aber passierte etwas, das auch Baumgart nicht einkalkuliert hatte. Beim 3:0-Sieg in Düsseldorf vor zwei Wochen überragte Raab mit zwei sehenswerten Paraden. Der Torwart, der eine Woche zuvor noch gegen Paderborn gepatzt hatte, hielt seiner Mannschaft den Sieg fest und bescherte damit auch Baumgart eine ruhige Länderspielpause. Zu Beginn dieser Woche stellte der HSV-Trainer daher den Kampf um die Nummer eins wieder auf null. „Wir haben hier eine absolute Luxussituation und ich werde mit dieser sehr schwierigen Entscheidung definitiv einem von beiden vor den Kopf stoßen müssen.“

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Diese Entscheidung ist nun vertagt. Denn die bisherige Saison hat gezeigt, dass sich im Fußball vieles schnell verändern kann. Und das gilt vor allem für die Torwartposition beim HSV.