Hamburg. Der HSV-Stürmer erzielte gegen Paderborn sein fünftes Tor im fünften Spiel. Trotzdem war er nicht zufrieden mit seiner Mannschaft.

Robert Glatzel wusste schon, was passieren wird, als seine Mitspieler jubelnd zu ihm stürmten. Der HSV-Stürmer hatte in der 90. Minute gegen Paderborn das 3:2 erzielt. Doch Schiedsrichter Florian Badstübner bekam vom VAR schnell das Signal, dass der Treffer nicht zählen kann. Glatzel hatte den Ball zuvor mit dem Oberarm berührt. „Der Ball hat noch kurz die Laufbahn verändert. Ich will ihn mit der Brust stoppen, berühre ihn aber leicht mit dem Arm. Von daher war der Jubel nicht so ausgelassen“, erklärte Glatzel nach dem Spiel.

Erstmals hatte er in dieser Saison zusammen mit Davie Selke im Sturm gespielt. Nach der Verpflichtung von Selke im Sommer stand immer die Frage im Raum, ob die beiden zusammen harmonieren können? Nach der ersten Halbzeit musste man diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Der HSV hatte kaum Torchancen. Das sah auch Glatzel so. „Vor allem in der ersten Halbzeit war das einfach zu wenig. Man sieht später, was wir für eine Qualität haben. Aber es reicht halt nicht, nur 30 Minuten so viele Chancen rauszuspielen. Das hätten wir in der ersten Halbzeit besser machen müssen.“

HSV wird erst nach dem 0:1 gefährlich

Erst nach dem 0:1 durch Filip Bilbija wurde der HSV stärker und kam zu Torchancen. Die erste davon nutzte Glatzel selbst. Auffällig war danach sein Torjubel, als er seine Hand zum Telefon formte. „Ich habe mein Tochter angerufen“, verriet Glatzel. „Sie hat zum Geburtstag eine Smartwatch bekommen. Seitdem ruft sie mich ständig auf dem Handy an. Sie hat sogar in der Halbzeit versucht mich anzurufen. Da konnte ich nicht rangehen. Es war zum Glück auf lautlos“, sagte Glatzel und lachte.

Das Ergebnis gefiel dem Stürmer aber ganz und gar nicht. Vor allem die schwache erste Halbzeit nervte ihn. „Dafür, dass wir zwei große Stürmer hatten, hatten wir zu wenig Zug auf dem Platz. Es hat die Durchschlagskraft gefehlt.“

HSV erstmals mit Doppelspitze Glatzel/Selke

Erst nach 60 Minuten kam der HSV besser nach vorne und damit auch Doppelspitze. „Wir haben beide unsere Tore gemacht. Es waren gute Ansätze dabei. Aber die erste Halbzeit müssen wir noch einmal aufarbeiten.“

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Zum dritten Mal in Folge kam der HSV erst mit den Einwechslungen so richtig in Schwung. „Wir haben wieder effektiv nach vorne gespielt. Mal wieder mit Dompé“, sagte Glatzel. Am Ende war das 2:2 aber zu wenig für die Ansprüche des HSV. „Man kann nicht erwarten, dass wir Paderborn aus dem Stadion schießen. Es gibt einge Dinge, die wir besser machen müssen.“ Glatzels klare Ansage: „Wir wollen aufsteigen. Dann muss man solche Spiele ziehen und über 90 Minuten ein besseres Gesicht zeigen.“