Hamburg. Die Einzelkritik: Beim 2:2 des HSV gegen Paderborn wurde den Zuschauern im Volkspark viel geboten. Warum nur Ronaldo fehlte.

Der Volkspark bebte in den letzten Minuten des Spiels. 2:2 stand auf der Anzeigentafel – und zumindest die Hamburger unter den 57.000 Zuschauern hofften auf den letzten Punch. Doch der sollte ausbleiben.

Der HSV schafft nur ein 2:2 gegen Paderborn

Raab: Wurde im ersten Durchgang nur beim scharfen Rückpass von Jonas Meffert ernsthaft geprüft, als dieser kurzzeitig vergaß, dass nicht „Ronaldo“ Heuer Fernandes im Tor steht. Demonstrierte beim 1:2 dann auf tragische Art und Weise, dass fußballerisch zwischen den beiden HSV-Torhütern Welten liegen. Die Frage um die Nummer eins, die niemand ersthaft stellte, dürfte endgültig beantwortet sein.

Hadzikadunic (bis 83.): Ging einmal kurzzeitig K.o., als er einen Ball aus kurzer Distanz ins Gesicht bekam. Ansonsten ziemlich stabil, ohne dabei zu glänzen.

Reis (ab 83.): Animierte die Fans in den Schlussminuten mit seinen Armen. Mit seinen Füßen konnte er sie nicht mehr zum Jubeln bringen.

Schonlau: Hätte sich gegen seinen Ex-Club in der ersten Halbzeit auch einen Sonnenstuhl mitbringen können. In der zweiten Halbzeit dann mit mehr Schatten als Licht.

Muheim: Verteidigte beim 0:1 direkt nach dem Wiederanpfiff so aufmerksam, als ob er noch immer in der Kabine sitzen würde. Machte eine Viertelstunde vor Schluss seinen Fehler wieder gut, als er das sichere 2:3 verhinderte.

Meffert: Wie immer. Man merkt nur, wie sehr er fehlt, wenn er nicht dabei ist.

Elfadli: Mr. Zuverlässig verlor den Ball vor dem ersten Gegentor und erwischte auch sonst nicht seinen besten Tag.

Sahiti (bis 70.): Hat einen Zauberfuß, der dann aber auch nicht den Ball aus 40 Metern ins Tor hexen kann. Verschwand dann mit zunehmender Spielzeit auf magische Art und Weise.

Baldé (ab 70.): Sorgte direkt für gute Energie.

Karabec (bis 70.): Wie ein Playstationkicker. Ganz viel tick, tick, tack, tack. Und bei der Vorbereitung zum 1:1 dann auch ein bisschen oh lá lá. Zwischendurch aber auch immer wieder oje, oje.

Pherai (ab 70.): Aktiv, aber eher unglücklich.

Katterbach (bis 70.): Die größte Überraschung in der Startelf überraschte vor allem auch die Paderborner. Bester Hamburger im ersten Durchgang, der sich selbst mit seiner Flanke zum 2:2 belohnte.

Dompé (ab 70.): Brachte nicht den gleichen, orkanartigen Schwung der letzten Spiele als Einwechselspieler.

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Glatzel: Wenn der VW läuft und läuft und läuft, dann trifft der Glatzel – und trifft und trifft. Hamburgs zuverlässigste Tormaschine seit Uns Uwe.

Selke (bis 83.): Wer auf den Beweis wartete, dass dem HSV der Doppelwumms mit ihm und Glatzel in der Spitze gut tut, der musste bis zur 67. Minute aushalten. Sein Tor zum 2:2 erkämpfte er sich vorher selbst im Mittelfeld.

Königsdörffer (ab 83.): Gab alles für den Siegtreffer, aber es sollte nicht sein.

Schiedsrichter Badstübner: Karabec und der Unparteiische werden nicht mehr BFFs (best friends forever). Und auch HSV-Trainer Steffen Baumgart konnte nicht so wirklich verstehen, warum er mitten im Hamburger Konter zur Halbzeit pfiff. Insgesamt so wechselhaft wie das Wetter.