Bramberg. HSV-Kapitän Sebastian Schonlau gibt seine Einschätzung über die neue Regel ab, die sich bei der EM als Erfolg entpuppte.

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau will noch vor dem Saisonstart beim 1. FC Köln (2. August) das Gespräch mit seinen Mitspielern suchen. Der Grund: Hamburgs Abwehrchef will seine Nebenleute auf die neue „Mecker-Regel“ sensibilisieren, die sich als großer Erfolg bei der Fußball-EM entpuppt hat und nun auch in allen deutschen Ligen sowie in den Testspielen gilt.

Die neue Regel besagt, dass sich nur noch die Kapitäne bei den Schiedsrichtern beschweren dürfen. Alle anderen Spieler werden bei Kommentaren oder Diskussionen sofort mit einer Gelben Karte bestraft. Der neue Schiedsrichter-Chef Knut Kircher hat am Montag bereits eine konsequente Anwendung der Vorgabe eingefordert.

HSV-Kapitän Schonlau findet „Mecker-Regel“ positiv

„Wir Fußballer meckern schon viel über Fehlentscheidungen und regen uns auf, egal, ob berechtigt oder unberechtigt. Deshalb sollten wir es beim HSV thematisieren, dass die Jungs über die Gefahr einer unnötigen Gelben Karte Bescheid wissen“, kündigte Schonlau an, der die erstmals bei der EM angewandte Regel als Zuschauer positiv wahrgenommen hat.

Zeiten, in denen ein Pulk von Spielern auf den Schiedsrichter einredet, sollen künftig der Vergangenheit angehören – mit dem Effekt, dass die Unterbrechungen verkürzt und die Netto-Spielzeit gesteigert werden.

„Ich finde es eine gute Regel, bei der ich das Gefühl habe, dass sie den Spielfluss unterstützt. Um den Schiedsrichter herum kommt es dadurch weniger zu Trauben-artigen Ansammlungen von Spielern, die sich teilweise künstlich aufregen“, sagt Schonlau. „Bei der EM wurde das phasenweise komplett übertriebene Durchdrehen von Spielern verhindert, das fand ich sehr positiv.“

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Für ihn persönlich werde sich dadurch gar nicht so viel ändern, meint der Abwehrchef. Allerdings wolle er nicht bei jedem Pfiff des Schiedsrichters von seinem Diskussionsrecht Gebrauch machen.

„Es ist gut, dass ich nicht direkt von hinten zum Schiedsrichter laufe, wenn vorne an der Eckfahne ein Foul passiert, sondern es direkt weitergeht“, prognostiziert Schonlau. „Der Kapitän muss nicht jede Situation kommentieren und nicht jedes Mal das Gespräch mit dem Schiedsrichter suchen.“