Hamburg. Der Neuzugang freut sich auf sein erstes Mannschaftstraining, sein Wiedersehen mit Köln und verrät seine „prägendste HSV-Erinnerung“.
Die Koffer sind natürlich längst gepackt – oder in Davie Selkes Fall: noch gar nicht ausgepackt. An diesem Dienstag um 8 Uhr ist Treffpunkt am Stadion, anschließend fliegt der HSV-Neuzugang, der erst am Montag aus der alten Wahlheimat Köln nach Hamburg zurückkam, mit seinen neuen Kollegen ins Trainingslager nach Österreich.
Neun Tage lang geht es nach Bramberg am Wildkogel. Auf der Homepage der Urlaubsregion heißt es vielversprechend: Im Sommer ziehe es „vor allem Wanderer, Rad- und Bike-Begeisterte wie auch Erholungssuchende in die Wildkogel-Arena Neukirchen und Bramberg.“ Nur Selke, der Trainer Steffen Baumgart und dessen Trainingslagerprogramm noch bestens aus Köln kennt, weiß es besser.
Selke will im Trainingslager voll einsteigen
„An die vielen Läufe über 1000 Meter können wir uns alle gewöhnen“, sagte Selke am Vortag, als er gerade von einer schweißtreibenden Laufeinheit mit mehreren 1000-Meter-Sprints im Volkspark zurückkam. „Hohe Intensität“ fordere der Trainer, so Selke.
„Hohe Intensität“, diese beiden Lieblingsworte verwendete Baumgart bei einer Nachfrage zum Trainingslager am Wochenende gleich fünfmal in nur 50 Sekunden. Intensität, Intensität, Intensität, Intensität, Intensität. „Man sieht, dass die Jungs schon vor der Vorbereitung sehr gut ihren eigenen Athletikplan abgearbeitet haben“, lobte der Coach.
In Österreich soll mit hoher Intensität trainiert werden
Wenn es nach Selke geht, dann will auch der Neuzugang so früh wie möglich wieder mit „hoher Intensität“ im Mannschaftstraining mitmischen. Noch immer laboriert er an den Folgen eines Mittelfußbruchs, will aber die viel beschworene Intensität im Trainingslager nach und nach steigern und idealerweise zum Ende des Österreichtrips auch wieder voll mitmischen.
„Der Körper kann einiges“, antwortete Selke auf die Frage nach seiner aktuellen Fitness. Und was er noch nicht kann, wird Trainer Baumgart ihm in Bramberg schon beibringen.
Baumgart hat Selke geprägt
Baumgart sei einer der Trainer gewesen, die ihn am meisten in seiner Karriere geprägt haben. Auch HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz, der Selke in der U21-Nationalmannschaft trainierte, gehörte dazu. Herthas Pal Dardai ebenfalls. Und HSV-Nachwuchschef Horst Hrubesch natürlich.
„Er hat mich sehr geprägt“, so Selke, der nach seinem Wechsel aus Köln zum HSV bereits zum Telefon gegriffen und Hrubesch angerufen hat.
Glatzel ist eher Partner als Konkurrent
Ein erstes Gespräch habe er auch schon mit Bobby Glatzel geführt. Der sei eher Sturmpartner als Sturmkonkurrent, sagte Selke. „Was Bobby hier beim HSV in den vergangenen Jahren erreicht hat, spricht für sich.“
Läuft alles in der restlichen Vorbereitung nach Plan, dann dürften Selke und Glatzel am ersten Spieltag erstmals gemeinsam im Angriff zusammen auflaufen. Natürlich gegen Ex-Club Köln, so will es das Drehbuch der Spieltagsplaner.
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„Das wird sehr, sehr brisant“, orakelte Selke, der noch immer beste Drähte nach Köln pflegt. „Das wird ein Kracher.“ Besonders eng war und ist der Kontakt zu den Torhütern Marvin Schwäbe und Tim Lemperle, Mittelfeldmann Linton Maina sowie zum früheren St. Paulianer Leart Paqarada.
Doch Köln ist Vergangenheit, der HSV die Gegenwart, beziehungsweise die Zukunft. „Der Aufstieg muss der Anspruch sein“, sagte Selke. „Die Mannschaft war immer sehr nah dran.“
Selke erinnert sich an Rudnevs Tor gegen Werder
Wobei Selke auch noch ganz andere HSV-Zeiten kennt. „Meine prägendste Erinnerung, da war ich noch ganz, ganz jung, war, als Artjoms Rudnevs in den letzten Minuten hier im Volkspark das 1:0 schießt. Da ist das Stadion explodiert.“
Zehn Jahre ist das nun schon her. Rafael van der Vaart, Heiko Westermann und Johann Djourou spielten damals noch für den HSV. Und Selke war Jungprofi bei Werder Bremen. Anschließend ging es zu RB Leipzig, Hertha BSC, zurück zu Werder, zum 1. FC Köln und schließlich zum HSV.
Selke musste nicht vom HSV überzeugt werden
„Als Steffen Baumgart gefragt hat, musste ich nicht lange überzeugt werden“, sagte Selke. Der HSV sei der Wahnsinn. Und da nimmt man auch gerne den einen oder anderen 1000er in Österreichs Bergen in Kauf.