Hamburg. Überraschungen bei Hrubeschs erster Einteilung in A- und B-Team. Setzt der neue HSV-Trainer auf seinen alten Debütanten?

Vierter Tag als neuer Trainer, erster Fingerzeig: Horst Hrubesch hat am Donnerstag einen Hinweis auf die mögliche Mannschaftsaufstellung zu seinem Trainerdebüt für den HSV beim Heimspiel am Montag gegen den 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) gegeben.

Demnach deutet sich ein Systemwechsel auf eine Formation im 4-4-2 an – überraschend mit Youngster Robin Meißner als zweite Sturmspitze neben Simon Terodde. Zumindest stand Meißner (bislang sieben Einsätze, kein Treffer) im Trainingsspiel in einer erstmals von Hrubesch initiierten A-Elf, Manuel Wintzheimer rückte dafür ins zweite Glied.

Die alten Zöpfe sind abgeschnitten: Mit neuem Haarschnitt lief Jeremy Dudziak (r.) am Donnerstag im Training auf – im Gegensatz zu Robin Meißner (l.) aber eben nur im B-Team.
Die alten Zöpfe sind abgeschnitten: Mit neuem Haarschnitt lief Jeremy Dudziak (r.) am Donnerstag im Training auf – im Gegensatz zu Robin Meißner (l.) aber eben nur im B-Team. © Witters | Unbekannt

Hrubesch erinnert sich an alten Debütanten

Auf der Doppel-Sechs ließ Hrubesch mit Amadou Onana und David Kinsombi agieren. Letzterem hatte Hrubesch einst als zum Debüt in der deutschen U-18-Nationalmannschaft verholfen: 2012/13 absolvierte der damals blutjunge Kinsombi insgesamt drei Länderspiele unter dem heutigen HSV-Coach.

Auf den Flügeln der möglichen Startelf durften Bakery Jatta (rechts) und Sonny Kittel (links) ran, die Viererkette bildeten die Außenverteidiger Josha Vagnoman und Tim Leibold sowie die Innenverteidiger Toni Leistner und Moritz Heyer. Letzterer war beim vergangenen 1:1 gegen den KSC Gelb-gesperrt von Rick van Drongelen vertreten worden.

Horst Hrubesch suchte auch am Donnerstag den Körperkontakt zu den HSV-Profis, wie hier mit Kapitän Tim Leibold.
Horst Hrubesch suchte auch am Donnerstag den Körperkontakt zu den HSV-Profis, wie hier mit Kapitän Tim Leibold. © Witters | Unbekannt

HSV und Hrubesch müssen tatenlos zusehen

Bevor Hrubesch zum Schlussspurt im Aufstiegsrennen ansetzen kann, ist der neue Hoffnungsträger des HSV aber erst einmal zum Zuschauen verdammt. Spitzenreiter Bochum und die SpVgg Greuther Fürth können am Wochenende endgültig davonziehen, Holstein Kiel spielt sogar noch zweimal, ehe Hrubesch am Montagabend überhaupt sein Debüt feiert.

„Es geht jetzt darum, voll anzugreifen. Wir sind zwar realistisch, unser Ehrgeiz und sportliches Naturell verbieten es allerdings, irgendetwas abzuschenken“, sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt: „Genau das verkörpert auch Horst Hrubesch, daher wollen wir das nun auch in die Mannschaft reinbringen.“

HSV und die Aufstiegs-Rechenspiele

Das einstige Kopfball-Ungeheuer soll in Hamburg nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg jetzt in den letzten drei Partien retten, was eigentlich nicht mehr zu retten ist. 

Wenn Bochum Sonntag gegen Jahn Regensburg gewinnt, ist mindestens Platz drei schon sicher. Sollte Fürth am Sonnabend gegen Karlsruhe gewinnen, beträgt der Vorsprung auf den HSV erst einmal acht Punkte.

Kiel könnte mit zwei Siegen gegen den FC St. Pauli am Freitag und Hannover 96 am Montag (18 Uhr) auf sieben Zähler davonziehen. Und Fortuna Düsseldorf würde die Hanseaten von Tabellenplatz vier verdrängen, vorausgesetzt die Rheinländer holen einen Punkt gegen Eintracht Braunschweig (Sonnabend).

Hrubesch spricht erst am Sonntag wieder

Wie Hrubesch mit dieser kniffligen Situation umgeht, ist nicht bekannt. Der Nachfolger von Daniel Thioune schweigt öffentlich seit seinem Amtsantritt am Montag und wird erst am Sonntag (13 Uhr) bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Club ein Statement abgeben. Bis dahin heißt es: Arbeiten. Arbeiten. Arbeiten. Und während Hrubesch versucht, die jüngsten Rückschläge aus den Köpfen seiner Spieler zu bekommen, strotzt die Konkurrenz vor Selbstvertrauen.

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Der Sieg gegen Sandhausen nach der Pokal-Klatsche bei Borussia Dortmund gebe den Kielern, gebeutelt von zwei Corona-Quarantänen, noch einmal „Rückenwind“ für das Saisonfinale, Torwart Thomas Dähne ist sicher: „Wir sind eine extrem eingeschworene Truppe.“ Jedes gute Ergebnis „hilft uns in dieser besonderen Lage, auch für das Gemüt und das Selbstvertrauen“, sagte Trainer Ole Werner. 

Bringt Horst Hrubech auch Sonny Kittel wieder in Form?
Bringt Horst Hrubech auch Sonny Kittel wieder in Form? © Witters | Unbekannt

VfL Bochum: Ex-HSVer ist selbstbewusst

Bochum wäre mit einem Sieg gegen Regensburg der direkte Aufstieg kaum noch zu nehmen. Antwortet der VfL zum neunten Mal in dieser Saison nach einer Niederlage direkt wieder mit einem Sieg?

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„Das ist unser Ziel. Wir müssen jetzt im Endspurt noch mal alles reinwerfen“, sagte der Ex-Hamburger Robert Tesche über die Nehmerqualitäten des VfL. Hrubesch wird sich den Aufstiegs-Krimi am Wochenende gespannt ansehen – ehe er dann am Montag endlich selbst zum Hauptdarsteller wird.