Hamburg. In einer Stellungnahme äußern sich die Castaways zu den beschämenden Vorfällen im Volksparkstadion – und ihren Rückkehrplänen.

Im Volkspark ist von der aktiven Fanszene des HSV schon seit Beginn der Corona-Pandemie nichts mehr zu hören: Trotz der Wiederöffnung der Stadien hatten sich die Ultras bislang gegen eine geschlossene Rückkehr entschieden, was spürbar auf die Stimmung schlug. Umso lautstarker haben sie sich jetzt zu Wort gemeldet – und deutliche Kritik an den denen geübt, die inzwischen ihre Stammplätze auf der Nordtribüne eingenommen haben.

„Es gab viele Momente, in denen wir die Mannschaft gern so unterstützt hätten, wie wir uns es vorgenommen haben“, heißt es in einem Statement, den die Ultra-Gruppe Castaways am Freitag veröffentlicht hat: „Umso wütender waren wir über die zwischenzeitlichen Zustände im gesamten Stadion und auch auf der Nordtribüne, die unsere Abwesenheit als Gruppe noch schwerer gemacht haben.“

HSV-Ultras kritisieren Hamburger Fans: „Bleibt zu Hause!“

Rassismus, Becherwürfe „und andere Scheiße“ seien „im Stadion nicht willkommen“, schreibt die Gruppe und richtet einen Appell an die dafür verantwortlichen Fans: „Bleibt einfach zu Hause!“

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Zu den Eklats war es Mitte Oktober beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf gekommen: Damals hatten Hamburger Anhänger den früheren HSV-Profi Khaled Narey rassistisch beleidigt und von den Rängen mit Bierbechern beworfen. Auch beim Heimsieg gegen Rostock (3:0) pfiffen die Fans mal wieder ihre eigene Mannschaft aus.

 Trotzdem sehen die Castaways weiterhin keine Grundlage, um im Stadion gegenzusteuern. Angesichts des „Ausnahmezustands“ sei eine organisierte und geschlossene Rückkehr als Gruppe ins Stadion „nicht vorstellbar“. Der HSV sei dafür nicht verantwortlich zu machen, im Gegenteil: Man wisse das Engagement des Clubs sehr zu schätzen.

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Deshalb dürfe das Fernbleiben auch nicht missverstanden werden, wie es abschließend heißt: „Jeder Versuch, unser (Nicht-)Auftreten als Boykott gegen die Mannschaft umzudeuten oder unsere Worte für gesamtgesellschaftliche Debatten zu instrumentalisieren, wird scheitern.“