Hamburg. Der Vertrag wurde unterschrieben. Welcher Name künftig auf der Brust steht, was der neue Sponsorendeal dem Club einbringen soll.
Der HSV bekommt zur Saison 2022/23 ein neues Logo auf die Brust. Die Versicherungsgruppe HanseMerkur wird vom bisherigen Status des "Exklusivpartners" aufrücken und Orthomol als Hauptsponsor ablösen. „Wir hatten von Beginn an konstruktive Gespräche und freuen uns sehr über diese langfristige, hanseatische Verbindung“, sagt HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld und fügt an: "Ein Hamburger Unternehmen auf der Brust des HSV ist ein starkes Zeichen und unterstreicht die Entwicklung dieser verlässlichen Partnerschaft.“
Den Dreijahresvertrag handelten der HSV um Vorstand Thomas Wüstefeld und sein Vermarkter Sportfive in den vergangenen Wochen mit HanseMerkur-Vertriebsvorstand Eric Bussert aus. Demnach übernimmt der mittelständische Versicherer mit Sitz in Hamburg für drei Jahre das Trikotsponsoring. "Mit dem HanseMerkur Logo auf den Trikots der Hamburger Profis drücke ich dem HSV fester denn je die Daumen für die Restsaison in Liga und Pokal. Ich bin überzeugt, dass wir noch viele sportliche Erfolge gemeinsam feiern können", sagt Bussert.
HSV-Hauptsponsor HanseMerkur zahlt mehr als Orthomol
Der Erlös ist stark leistungsabhängig. Verbleibt der HSV in der 2. Bundesliga, kassiert er pro Saison 2,6 Millionen Euro. Im Fall des Aufstiegs würde sich der Betrag mehr als verdoppeln: auf dann 5,8 Millionen Euro.
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Orthomol hatte 2020 den langjährigen Hauptsponsor Emirates abgelöst. Der Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln hat dem HSV etwa zwei Millionen Euro pro Saison überwiesen. HanseMerkur soll bislang den HSV mit bis zu einer Million Euro pro Saison unterstützt haben.
Zuletzt hatte HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld den bis 2025 gültigen Vertrag mit Vermarkter Sportfive infrage gestellt. Der neue Sponsoring-Deal könnte darauf hindeuten, dass sich beide Seiten wieder einander angenähert haben.
Vermarket der HSV seinen Stadionnamen?
Weiterhin nicht vermarktet hat der HSV seinen Stadionnamen, nachdem Investor Klaus-Michael Kühne im Sommer 2020 seinen Vertrag nicht verlängert hatte. Sportfive-Vermarkter Schiphorst sieht aber auch hier noch große Chancen. Der Stadionname sei auch nach dem Auslaufen der Partnerschaft mit Kühne weiterhin „ein sehr interessantes Marketingrecht“, sagte er vor wenigen Monaten im Abendblatt-Podcast „HSV – wir müssen reden“.
„Der HSV hat immer noch eine besondere Strahlkraft in der Stadt und in Norddeutschland“, erklärte Schiphorst, der als Beleg dafür die Awa-Studie des Allensbacher Instituts zitiert, welche die Attraktivität und Bekanntheit von Fußballvereinen misst. Laut dieser Studie stehe der HSV auf Platz fünf hinter Bayern, Dortmund, Schalke und Mönchengladbach. „Es ist immer noch so, dass wir auf eine gewisse Resonanz stoßen, wenn wir mit den Angeboten zum HSV in den Markt gehen. Dass das im vierten Zweitligajahr immer noch der Fall ist, hätte auch ich nicht erwartet“, so Schiphorst.
Nun sollte der HSV zusehen, dass er nicht in ein fünftes Zweitligajahr gehen muss. Denn erst bei einem Aufstieg würde sich der neue Deal mit der HanseMerkur finanziell so richtig lohnen.