Nürnberg. HSV-Profi Jonas Meffert kennt sich aus mit verrückten Aufstiegsrennen. Profitieren diesmal die Hamburger?
Jonas Meffert stemmte sich mit allem, was er hatte, gegen den Punktverlust des HSV. Als viele seiner Mitspieler nach 120 Minuten im Pokal gegen Karlsruhe gegen Ende des zweiten Durchgangs von Nürnberg spürbar K.o. waren, stopfte Meffert unermüdlich die Löcher im Zentrum. Er eroberte viele Bälle und verlieh dem Hamburger Spiel Struktur.
Doch die Niederlage beim fränkischen Aufstiegsrivalen, der nun in der Tabelle am HSV vorbeigezogen ist, konnte auch der Mittelfeldstratege nicht mehr verhindern. „In der zweiten Halbzeit haben uns die Körner gefehlt“, räumte der erschöpfte Meffert ein, wie schwer es den Hamburgern fiel, den Pokalfight aus den Köpfen und Beinen zu kriegen. „In Einzelaktionen fehlte uns manchmal der letzte Schritt.“
HSV-Klartext von Jonas Meffert
Nach der Heimniederlage gegen Werder Bremen (2:3) und dem Last-Minute-K.o. in Nürnberg hat der HSV nun bereits zum zweiten Mal nacheinander ein umkämpftes Topspiel in der Liga verloren. Und schon haben die Hamburger im Aufstiegsrennen ein bisschen abreißen müssen. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Eine kleine Vorentscheidung? Nicht für Meffert.
Angesichts von noch neun ausstehenden Partien weiß der 27-Jährige, wie schnell sich das Blatt im Fußball auch wieder drehen kann. Mit Holstein Kiel machte er vor einem Jahr die schmerz-hafte Erfahrung, dass auch zwei Spieltage vor Schluss noch alles passieren kann. „Ich hatte mit Kiel vier Punkte Vorsprung und bin trotzdem nicht aufgestiegen“, sagt Meffert, der mit Kiel erst den direkten Aufstiegsplatz und dann die Relegation verloren hatte.
Die restlichen neun Spiele empfindet er daher als „richtig viel“. Ist also alles halb so wild beim HSV? „Es ist auf jeden Fall noch alles möglich und es wäre das Dümmste, was wir jetzt machen könnten: Zu sagen, dass wir keine Chance mehr haben.“
Weitere HSV-Berichte:
Auch interessant
Auch interessant
Auch interessant
Meffert fordert eine Serie vom HSV
Meffert rechnet sich noch gute Chancen im Aufstiegsrennen aus. Selbst Tabellenführer Bremen sieht er noch in Reichweite. Die Voraussetzungen für eine Aufholjagd muss der HSV allerdings selbst schaffen. „Wir müssen eine Serie starten, dafür haben wir auch die Qualität. Wir werden alles tun, um das zu zeigen“, gibt sich Meffert kämpferisch.
Beim kommenden Heimspiel gegen Aue (12. März) wird Meffert allerdings nicht zeigen können, welche Qualitäten er hat. Der Mittelfeldabräumer holte sich im Zweikampf mit Nürnbergs Lino Tempelmann seine fünfte Gelbe Karte der Saison ab, weshalb er nun einmal zuschauen muss. „Es ist das Schlimmste, wenn man verliert und dann im nächsten Spiel nicht helfen kann zu gewinnen“, sagt Meffert. Löcher stopfen und Bälle erobern müssen diesmal andere.