Nürnberg. Bei der vierten Saisonniederlage konnte in Nürnberg über 90 Minuten kaum ein Hamburger Spieler überzeugen.
Die Enttäuschung war groß bei den Spielern des HSV. Durch das 1:2 beim 1. FC Nürnberg hat die Mannschaft von Trainer Tim Walter (46) den Anschluss an die Spitze ein wenig eingebüßt. Zum ersten Mal unter Trainer Walter kassierten die Hamburger zwei Liga-Niederlagen in Folge. Vor allem die Art und Weise in der zweiten Halbzeit gibt Rätsel auf. Die Einzelkritik der HSV-Profis:
HSV-Einzelkritik: Heuer Fernandes patzt
Heuer Fernandes: Beide Male, in denen es auf seine Liberoqualitäten ankam, war er zur Stelle. Beim Siegtor des Clubs sah der sonst so starke Schlussmann dann aber mehr als unglücklich aus.
Vagnoman (bis 90.+2): Fast alle Nürnberger Konter liefen über seine rechte Abwehrseite. Zehn Monate nach seinem bislang letzten Startelfeinsatz war dem Langzeitverletzten verständlicherweise die fehlende Spielpraxis anzumerken.
Kaufmann (ab 90.+2): Holte sich in Rekordzeit eine Gelbe Karte wegen einer Schwalbe ab.
Vuskovic: Legte mit seiner Grätsche unglücklich das frühe Gegentor auf. Trotzdem spielte der jüngste Spieler auf dem Platz danach routiniert weiter wie ein alter Hase.
HSV-Kapitän Schonlau mit Wacklern
Schonlau: Der Kapitän leistet sich immer wieder ein paar Unsicherheiten in seinem Spiel. In Nürnberg waren es zu viele Wackler.
Muheim: Bewarb sich von Beginn an um eine vorzeitige Auswechslung. Sein Problem: Es war kein anderer Linksverteidiger mehr auf der Bank.
Meffert (bis 90.+2): Hielt im Strafraum diesmal seine Hände am Körper, holte sich aber mit dem Fuß eine umstrittene Gelbe Karte ab. Es ist seine fünfte. Sein Struktur verleihendes Spiel und seine Ballgewinne im Mittelfeld werden dem HSV gegen Aue fehlen.
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Reis belohnte sich für engagierten HSV-Auftritt
Reis: Nach der ihm gut tuenden Startelfpause war er wieder so giftig und laufstark, wie man ihn kennt. Belohnte seine gute Leistung mit seinem vierten Saisontor.
Suhonen (ab 90.+2): Schaffte das Wunder auch nicht mehr.
Kittel (bis 82.): Leitete den Ausgleich mit einem seiner geschickten Steckpässe ein. Blieb aber ansonsten blass. Der Topscorer muss in der Crunchtime der Saison wieder etwas zulegen.
Kinsombi (82.): Bekam zumindest acht Spielminuten, um sich für seinen Startelfeinsatz nächste Woche als Meffert-Ersatz einzuspielen.
Jatta (bis 82.): Trotz seiner vierten Torvorlage in den vergangenen fünf Pflichtspielen kann der Gambier viel mehr. Seine gefürchteten Tempoläufe blieben diesmal aus.
HSV-Einzelkritik: Blieb Glatzel im Bus?
Wintzheimer (ab 82.): Ging beim entscheidenden Gegentreffer auffällig passiv gegen Handwerker zu Werke.
Glatzel: Soll gerüchteweise spontan im Mannschaftsbus sitzen geblieben sein. Nach zuletzt teilweise furiosen Auftritten gönnte sich der Torjäger beim Topspiel eine Auszeit. Ein ungünstiger Zeitpunkt.
Chakvetadze: War phasenweise selbst erschrocken über seine vielen Ungenauigkeiten. Fünf Wochen nach seinem Winterwechsel fehlt dem Georgier noch die Bindung zu seinen Mitspielern.