Hamburg. 2020 kaufte die Stadt das Stadiongelände und schoss 23,5 Millionen Euro für die Modernisierung vor. Doch davon ist nicht mehr viel übrig.
Ein besseres Stadionerlebnis: Das ist eines der Ziele, die sich Thomas Wüstefeld gesetzt hat. Im Interview mit dem Abendblatt hat der neue HSV-Vorstand vergangene Woche seinen Plan erläutert. Das Volksparkstadion zu modernisieren ist allerdings mehr als nur eine Option: Es ist eine Notwendigkeit.
In zwei Jahren sollen hier bei der Fußball-EM in Deutschland vier Gruppenspiele und ein Viertelfinale ausgetragen werden. Damit der HSV als Eigentümer die dafür vom Europaverband Uefa vorgeschriebenen Umbaumaßnahmen vornehmen kann, hat die Stadt dem Zweitligaclub im Herbst 2020 das Gelände für 23,5 Millionen Euro abgekauft. Für den HSV wird dafür per Erbbaurecht noch bis zum Jahr 2087 eine jährliche Zinszahlung von etwa 423.000 Euro fällig.
HSV hat Großteil des Vorschusses der Stadt schon ausgegeben
Dass der HSV den Vorschuss einzig und allein für das Stadion aufwendet, war allerdings nicht vertraglich vereinbart worden. Offenbar hat der HSV damit auch Löcher im operativen Geschäft gestopft. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, ist die Einnahme aus dem Verkauf bereits zu etwa zwei Dritteln aufgebraucht. Nur noch acht Millionen Euro sei betrage die Rücklage – viel zu wenig, um das Stadion EM-fit zu machen.
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Für den Umbau waren Kosten in Höhe von 20 bis 30 Millionen Euro veranschlagt worden. Sie könnten in der Pandemie etwa durch Lieferengpässe bei Baumaterialien sogar noch einmal gestiegen sein – während die Einnahmen vor allem beim Ticketverkauf wegbrachen.
Wie finanziert der HSV die Stadionrenovierung für die EM?
Der HSV steht damit vor einem erwartbaren Problem: Um den Umbau, der in der WM-Pause im November beginnen soll, zu bezahlen, braucht es eine weitere Finanzspritze. Von der Stadt darf der Club keine weitere Unterstützung erwarten – das immerhin war beim Verkauf zur Bedingung gemacht worden.
Eine mögliche Geldquelle wären die Investoren: Klaus-Michael Kühne, der gerade wieder die Namensrechte am Stadion erworben hat, und Wüstefeld selbst, der Kühne gut fünf Prozent seiner Anteile an der HSV Fußball AG abgekauft hatte. Oder aber der Club lässt sich von seinen Fans helfen und legt eine weitere Anleihe auf.
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Immerhin: Die Investition ins Stadion wäre, anders als so mancher Transfer, eine nachhaltige. Der HSV könnte eine höhere Miete verlangen. Und sollte tatsächlich noch die Rückkehr in die Bundesliga gelingen, wären ohnehin einige Modernisierungsmaßnahmen erforderlich.