Hamburg. Martin Wilke stirbt einen Tag nach dem 85. Geburtstag des HSV-Idols. Er war auch der erste Bundesliga-Coach der Hamburger.

Uwe Seeler trauert: Einen Tag nach seinem 85. Geburtstag ist Martin Wilke, sein erster Trainer beim HSV, wenige Tage vor seinem 95. Geburtstag am Sonnabend in Norderstedt gestorben. Das bestätigte eine seiner beiden Töchter dem Abendblatt. Wilke war in den vergangenen Wochen mehrfach gestürzt, musste auch im Krankenhaus behandelt werden. Vom letzten Sturz erholte er sich nicht mehr.

Martin Wilke hinterließ 2017 seinen Fußabdruck am Volksparkstadion für den
Martin Wilke hinterließ 2017 seinen Fußabdruck am Volksparkstadion für den "Walk of Fame" des HSV. © WITTERS | Tim Groothuis

Wilke war einst auf Empfehlung des früheren Bundestrainers Sepp Herberger vom HSV verpflichtet worden. Fußballer auszubilden, das war seine Berufung.  Am 5. August 1953 verhalf der Oberstudienrat dem erst 16 Jahre jungen Uwe Seeler zu seinem ersten Einsatz im Herrenteam, bei einem Freundschaftsspiel gegen Göttingen 05 – noch ohne Seeler-Tor.

Im letzten Interview mit dem Abendblatt vor einigen Jahren sagte Wilke über Uwe: "Es gab nie auch nur ein kleines Problem mit ihm, Uwe war zurückhaltend, war bescheiden, war auf dem Teppich geblieben, obwohl sie ihn schon damals sehr hochgejubelt haben."

Martin Wilke führte den HSV zum Sieg im DFB-Pokal

Sein erstes Engagement beim HSV in der Oberliga Nord endete 1956. Doch neun Jahre später kehrte Wilke zum Club zurück, saß in der Premierensaison der Bundesliga auf der Trainerbank des HSV und erreichte am Ende Platz sechs. Durch ein 3:0 gegen Borussia Dortmund gewann er 1963 außerdem den DFB-Pokal mit den Hamburgern.

Später trainierte Wilke noch den SC Concordia und den SC Norderstedt. Nach seiner Trainerkarriere unterrichtete er am Coppernicus-Gymnasium in Norderstedt.

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Ins Volksparkstadion ging Wilke in den vergangenen Jahren nicht mehr: "Heute sind die Spiele Events, die Zuschauer mögen die Atmosphäre im Stadion, sie feiern sich, sie sind dabei, weil es schick ist, dabei zu sein. Deshalb ist das nichts mehr für mich", sagte er.