Hamburg. Am Freitag feiert „Nach Ebbe kommt Flut“ von Jule Seemannstochter in der Barclaycard Arena Premiere. Nicht die einzige an diesem Abend.
„Der Atem stockt, die Welt steht still, hört auf, sich zu drehen. Die Halle dunkel, niemand jubelt mehr, keine Bälle mehr zu sehen.“ So düster, wie es in den ersten Zeilen von „Nach Ebbe kommt Flut“ von Jule Seemannstochter zu hören ist, wird es am Freitagabend in der Barclaycard Arena schon nicht werden.
Ganz im Gegenteil: Im Rahmen eines Corona-Modellprojekts darf der Handball-Sport-Verein Hamburg beim Heimspiel gegen den ThSV Eisenach (20 Uhr/Sportdeutschland.tv) erstmals wieder Zuschauer empfangen, immerhin 1000 an der Zahl.
Jule Seemannstochter präsentiert Hymne auf Hamburgs Handballer
Die handverlesenen Fans dürfen sich nicht nur auf das lange vermisste Liveerlebnis im einstigen Wohnzimmer freuen, sondern auch auf eine Premiere: Seemannstochter wird ihre Hymne auf den Tabellenführer erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.
Seemannstochter (40), bürgerlich Julia Böttcher-Andresen, fuhr als Kind mit ihrem Vater auf Containerschiffen zur See, daher der Künstlername. Von der Zusammenarbeit mit den Handballern und dem Ergebnis ist sie begeistert. „Bei der Mannschaft spürt man so einen besonderen Spirit aus Zusammenhalt und Aufbruchsstimmung, das hat mich total motiviert. Der Text war in Nullkommanix geschrieben, und als wir ihn im Studio aufgenommen haben, habe ich richtig gemerkt, dass ich die ganze Zeit gestrahlt und getanzt habe.“
Lotto King Karl und Vince Bahrdt sangen HSV-Hamburg-Hymne
Sie kann sich auf bekannte Vorgänger berufen. Die ersten Hymnen auf den HSV Hamburg („Unser HSV“ und „Das Team im Land sind wir“) hatten einst Mister Macho Y Los Muchos Macho Muchachos geschmettert. Hinter der Formation steckten unter anderen der langjährige HSV-Stadionbarde Lotto King Karl und Vince Bahrdt (Orange Blue), Sohn des früheren Handballidols und HSV-Vizepräsidenten Fritz Bahrdt.
Spätestens nach dem Lizenzentzug und dem Zwangsabstieg des einstigen deutschen Meisters und Champions-League-Siegers 2016 war der doch recht großspurige Text nicht mehr zeitgemäß. „Nach Ebbe kommt Flut“ kommt mit mehr Zwischentönen daher. „Nichts wird wie früher sein, die Segel sind gesetzt. Wir steuern neue Horizonte an, wir leben nur im Hier und Jetzt. Das sind die Zeiten für neue Helden, für neue Jungs, die Geschichte schreiben“, heißt es am Ende.
Das könnte die Vorlage für die Saison sein, an deren Ende der HSVH in die Bundesliga zurückkehren möchte. Geschäftsführer Sebastian Frecke hat die Hymne bereits in sein Herz geschlossen: „Sie wird einen festen Platz in unserer Hallenshow bekommen und hat definitiv Mitsing- und Ohrwurm-Potenzial.“
„Nach Ebbe kommt Flut“ ist von Freitagabend an auf allen gängigen Plattformen abrufbar.
HSVH läuft in Sondertrikots auf
Es ist nicht die einzige an diesem erfreulichen Tag für Hamburgs Handballer. Anlässlich der Rückkehr der Fans wird die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen in einem Sondertrikot mit dem Logo der Budnianer-Hilfe auf dem Bauch auflaufen.
Damit will der Club auf die Spendenaktion „Kinder beflügeln“ aufmerksam machen. Sie soll Projekte unterstützen, die in der Corona-Zeit für Kinder und Jugendliche da sind.
HSVH-Geschäftsführer Frecke: „Wir haben bei unseren Nachwuchsteams hautnah erlebt, wie hart Corona die Kinder getroffen hat. Die Kinder und Jugendlichen brauchen jetzt in allen Bereichen unsere Unterstützung.“