Hamburg. Hamburger Handballer bessern Lizenzunterlagen nach. An diesem Donnerstag Spiel gegen den Bergischen HC. Severec erleidet Achillessehnenriss.

Wie es um den Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) steht, sollen an diesem Donnerstagabend (19 Uhr/Dyn) die Zuschauer des Bundesligaspiels gegen den Bergischen HC aus erster Hand erfahren. Sebastian Frecke, Geschäftsführer der HSM Handball Sport Management und Marketing GmbH, will in der Sporthalle Hamburg erstmals öffentlich Stellung nehmen zur (gesicherten) Zukunft des Clubs und mögliche Sorgen der Anhänger ausräumen, es könnte in der nächsten Saison nicht erstklassig weitergehen.

HSV Hamburg: Hapag-Lloyd stockt sein Engagement auf

Nach Abendblatt-Informationen könnte er dabei eine überaus positive Nachricht verkünden. Hauptsponsor Hapag-Lloyd hat seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag um drei Jahre bis 2027 verlängert. Das erfolgreiche Transport- und Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg soll dem Vernehmen nach sein Engagement auf rund 500.000 Euro jährlich aufstocken. Hapag-Lloyd war im Sommer 2021 nach dem Bundesliga-Aufstieg beim HSV Hamburg eingestiegen.

Geklärt sein sollte damit auch die existenzielle Frage, ob der Verein die Bedingungen der Handball-Bundesliga (HBL) für die Erteilung der Spielberechtigung erfüllt. Die Lizenzierungskommission der HBL hatte sie dem HSVH zwar zugesagt, aber Vorbehalte geäußert und Nachbesserungen bis zum 3. Mai gefordert. Der Grund: Wegen des Zeitpunktes des Inkrafttretens einzelner Investoren- und Sponsorenleistungen könnten während der kommenden Saison zwischenzeitlich Liquiditätslücken entstehen.

Hamburg mailen Unterlagen am Donnerstag an die Bundesliga

Der Verein hat in den vergangenen zwei Wochen die beanstandeten Verträge angepasst und sie erneut unterschreiben lassen. Es waren weniger als zehn. Das sei ein rein formeller juristischer Aufwand gewesen, hieß es dazu aus der Geschäftsstelle. „Wir sind frühzeitig auf alle unsere Partner zugegangen, sodass uns breites Verständnis von allen Seiten entgegengebracht wurde“, sagte Frecke. An diesem Donnerstag sollen die Unterlagen fristgerecht auf elektronischem Wege an die HBL-Zentrale in Köln geschickt werden.

Der Club rechnet umgehend nach Ablauf der Frist mit einer Reaktion. Wobei es diesmal keinen Ermessensspielraum gibt, sondern nur die Kriterien „erfüllt“ oder „nicht erfüllt“. Sollte der HSVH wider Erwarten die Lizenz nicht erhalten, kann er den Rechtsweg einschlagen. Der erste Schritt wäre eine Beschwerde beim HBL-Präsidium. „Dazu wird es nicht kommen“, sagt Geschäftsführer Frecke.

HSV Hamburg bangt gegen Bergischen HC um zwei Stammspieler

Sportlich treffen die Hamburger an diesem Donnerstagabend pikanterweise auf einen potenziellen Nutznießer eines Lizenzentzuges, den Tabellenvorletzten aus den bergischen Städten Solingen und Wuppertal, der offenbar sehr darauf achtet, das der HSVH die Bedingungen der HBL vorschriftsmäßig erfüllt.

Linksaußen Casper Mortensen kehrt gegen den Bergischen HC in den Kader zurück, der Einsatz der angeschlagenen Niklas Weller (Kreis) und Jens Vortmann (Tor) entscheidet sich kurz vor dem Anwurf. Bei Tomislav Severec (26) hat sich die befürchtete Diagnose Achillessehnenriss bestätigt. Der Kroate fällt wohl bis Ende des Jahres aus.