Hamburg/Mannheim. Bundesligahandballer setzen sich durch Erfolg bei den Rhein-Neckar Löwen im Abstiegskampf ab. Ilic und Mortensen mit acht Toren.

Alfred Gislasons Ausflug in die Mannheimer SAP Arena am Donnerstagabend hatte sich gelohnt. Der Bundestrainer bekam zwar kein hochklassiges, aber überaus spannendes Handball-Bundesligaspiel präsentiert, bei dem der offensiv furiose HSV Hamburg (HSVH) mit dem 36:34 (17:16)-Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen überraschte.

Oder darf man angesichts von fünf Hamburger Siegen aus den letzten sechs Bundesligaduellen mit den Löwen überhaupt noch von einer Überraschung sprechen? Der Jubel der HSVH-Profis, bei denen Casper Mortensen und Zoran Ilic mit acht Toren die besten Werfer waren, zeigte zumindest, dass die zwei Punkte alles andere als eingeplant waren. „Gegen die Löwen schmeißen wir irgendwie immer viele Tore, es ist gegen sie immer temporeich“, sagte HSVH-Spielmacher Dani Baijens.

Handball: HSV Hamburg setzt sich im Abstiegskamp ab

Weil die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (ThSV Eisenach, Bergischer HC und TVB Stuttgart) am Donnerstag ohne Punktgewinn blieben, kann der HSVH mit einem Polster von fünf Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone in eine mehr als dreiwöchige Pflichtspielpause gehen. Erst am 23. März geht es bei der HSG Wetzlar für die Hamburger weiter.

Gegen die Löwen war es vor allem in der ersten Halbzeit ein Spiel der Kreisläufer. Die erste Viertelstunde dominierte HSVH-Kapitän Niklas Weller im Angriff und Abwehr. „Wir haben am Anfang durch eine geile Deckung viele einfache Ballverluste von den Löwen provoziert“, sagte Weller, der mit fünf Toren in den ersten 15 Minuten großen Anteil an der frühen Viertoreführung des HSVH hatte (12:8/19.).

Kohlbacher und Weller dominieren in Halbzeit eins

Danach fanden die Löwen bessere Mittel gegen die offensive Deckungsarbeit der Gäste, suchten dabei immer wieder den starken Kreisläufer Jannik Kohlbacher. Wie Weller erzielte der deutsche Nationalspieler bis zum Seitenwechsel sechs Tore, sodass die Löwen zur Hälfte des Spiels wieder auf ein Tor dran waren (17:16).

Auf der Torhüterposition konnte sich kein Team vor 6012 Zuschauern wirklich auf seine Keeper verlassen, beim HSVH hielten Johannes Bitter (sechs Paraden) und Jens Vortmann (zwei) aber zumindest besser als die Torhüter der Löwen. „Man hat gesehen, dass die Torhüter heute eine etwas untergeordnete Rolle gespielt haben“, sagte HSVH-Trainer Torsten Jansen.

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Zu Beginn der zweiten Halbzeit mehrten sich bei den Löwen wieder die Fehler, sodass der HSVH erneut auf vier Tore davonziehen konnte (25:21/42.). In der 51. Minuten sah Löwen-Spieler Ymir Gislason zudem nach einem Gesichtstreffer gegen Dani Baijens Rot, das Spiel blieb aber bis in die Schlussminuten offen.

Erst als Ilic in 71 Sekunden vor Schluss zum 35:33 traf, war die Vorentscheidung gefallen. Der Rest war purer Jubel. „Es war ein super Gefühl, nach jedem langen Angriff noch ein Tor zu machen“, sagte Baijens. „Wir werden den Sieg auf der langen Busfahrt nach Hause richtig genießen.“