Hamburg. Rückraumspieler des HSV Hamburg hatte sich im Dezember gegen Magdeburg verletzt. Nun gibt es neue Details – und eine Comeback-Prognose.
Es war schon spät am Abend des 19. Dezember, als der HSV Hamburg (HSVH) seinen bisherigen Saisontiefpunkt erreicht hatte. Im Bundesligaspiel gegen den SC Magdeburg – das einer handballerischen Lehrstunde glich – lagen die Gastgeber mit 9:27 zurück, als nach Dominik Axmann (Kreuzbandriss) und Andreas Magaard (Kreuzbandriss und Außenmeniskusverletzung) in Jacob Lassen der dritte Leistungsträger innerhalb weniger Wochen mit einer schweren Knieverletzung monatelang auszufallen drohte.
„Er hat in der Situation großes Glück im Unglück gehabt, dass nicht noch mehr passiert ist“, sagt Trainer Torsten Jansen über die Szene, als Lassen mit dem rechten Bein wegrutschte und sich das linke Knie daraufhin böse verdrehte. Anders als zunächst befürchtet, kann der dänische Rückraumspieler in wenigen Wochen jedoch wieder auf der Platte stehen.
Handball: Lassen soll Anfang Februar wieder fit sein
„Wir hoffen, dass Jacob beim ersten Pflichtspiel wieder spielen kann. Das wird jetzt aber der weitere Verlauf der Reha zeigen“, sagt Jansen, der an diesem Mittwoch mit dem verbliebenen Kader in die Rückrundenvorbereitung startet. Abgesehen von Magaard, Axmann und Lassen sowie den EM-Fahrern Dani Baijens (Niederlande) und Zoran Ilic (Ungarn) sind alle Spieler dabei.
Was bisher nicht bekannt war: Bei Lassen liegt keine Bänderverletzung im linken Knie vor. Stattdessen wurde der Unterschenkelknochen bei einer Überstreckung eingedrückt. In den kommenden Tagen und Wochen muss der Linkshänder deshalb darauf achten, das Bein noch nicht zu sehr zu beugen und zu belasten, weshalb der Rehaplan unter anderem Übungen in Wasserbecken vorsieht.
HSV Hamburg reist ohne Lassen nach Fuerteventura
Weil Lassen in Hamburg besser betreut werden kann, reist der HSVH am Sonnabend auch ohne ihn ins einwöchige Trainingslager nach Fuerteventura. Weil Ilic bei der EM ist, stehen Jansen in Spanien keine Rückraumrechten aus dem Profikader zur Verfügung. „Wir sind es gewohnt, ständig zu improvisieren. Trotzdem sind wir ohne Jacob und Zoran im Training momentan etwas eingeschränkt in unseren Möglichkeiten“, sagt der Trainer. „Verletzungen sind bei unserer Kaderdichte immer schwer zu kompensieren. Wenn zwei Spieler auf einer Position ausfallen, haben wir in der Regel unsere U-21-Spieler als Alternativen. Die haben aber natürlich noch nicht die gleiche Qualität.“
Ein besonderes Trainingslager wird es derweil für Torhüter Johannes Bitter. Der 41-Jährige ist am kommenden Dienstag beim Gruppenspiel zwischen Deutschland und Frankreich in Berlin als ARD-Experte eingeteilt, muss deshalb für einen Tag zwischen Trainingslager und Hauptstadt hin- und herfliegen. Das Trainerteam trägt diese Entscheidung mit.
- HSV Hamburg will Magaard-Ersatz aus der Zweiten Liga
- HSVH-Profi Dani Baijens verfolgt besonderen EM-Traum
- Handball-Experte: HSV Hamburg hat genug Qualität für Klassenerhalt
Bis zum Pflichtspielauftakt, dem DHB-Pokalviertelfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt (3. Februar), will der HSVH derweil noch einen neuen Kreisläufer als Ersatz für Magaard verpflichten. Heißester Kandidat bleibt Dino Corak vom Zweitligisten TV Großwallstadt. Bisher gibt es jedoch noch keinen finalen Durchbruch in den Verhandlungen. „Zu Dino Corak gibt es momentan nichts zu vermelden“, sagt Jansen.