Hamburg. Spielmacher ist im DHB-Pokal gegen Eisenach nach acht Wochen Pause direkt wieder der entscheidende Mann. Magaard fehlt monatelang.
Dani Baijens ballte stolz die Faust, als am Dienstagabend die Schlusssirene in der Sporthalle Hamburg ertönte. Nach zweimonatiger Pause (Mittelhandbruch) feierte der Spielmacher des HSV Hamburg (HSVH) im DHB-Pokalachtelfinale vor der schwachen Kulisse von 1201 Fans sein Comeback, dank des 31:28 (14:16)-Erfolgs über Bundesligakonkurrent ThSV Eisenach sind Hamburgs Handballer nur noch einen Sieg vom Final Four in Köln (13. und 14. April) entfernt.
Mit jeweils acht Toren waren Baijens und Casper Mortensen beste Werfer, die Auslosung für das Viertelfinale (3. oder 4. Februar) findet am Donnerstag statt. „Einfach geil“, sagte Baijens. „Nach acht Wochen wusste ich nicht genau, wo ich stehe, ich habe nur zwei Tage mit der Mannschaft trainiert. Das fühlt sich mega an, hier zu gewinnen.“
Handball: HSV Hamburg hat derzeit große Personalprobleme
Während Baijens zurück war, musste der HSVH wie erwartet neben Rückraumspieler Dominik Axmann (Kreuzbandriss) auch auf Kreisläufer Andreas Magaard verzichten. Der Kreisläufer konnte sich nach seiner Knieverletzung nur an Krücken bewegen, wird monatelang ausfallen. Am Mittwoch wird Magaard operiert – erst dann können die Ärzte sehen, was im Knie alle kaputtgegangen ist.
Weil auch Rückraumtalent Max Niemann mit einer Knieverletzung wochenlang fehlen wird, stand gegen Eisenach erstmals in dieser Saison wieder Lukas Ossenkopp im Kader. Der frühere Kapitän hatte seine Karriere eigentlich bereits im Sommer 2022 beendet, in dieser Saison so gut wie nie mit dem Team trainiert.
Schwache Phase führt zu einem 2:8-Lauf
Die Personalsorgen waren dem HSVH anzumerken, konnten aber keine Entschuldigung für die unterirdische Phase am Ende der ersten Halbzeit sein. Nach einem wachen Beginn, vielen abgefangenen Bällen, leichten Toren und einer Viertoreführung (10:6/15.) schafften es die Gastgeber, Eisenach mit einem 2:9-Lauf wiederzubeleben (12:15/29.).
Unerklärliche Fehlpässe, schwache Abschlüsse und mal wieder keine Torwartleistung waren die Gründe für die katastrophale Viertelstunde. Die Torhüter Johannes Bitter (insgesamt vier Paraden) und Jens Vortmann (null) waren wieder mal keine Hilfe. „Wenn man nur 80 oder 90 Prozent spielt, geht das schnell auf diesem Niveau“, sagte Mortensen in der Pause.
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Angeführt von Baijens, der immer wieder anpeitschte und wichtige Tore machte, kämpfte sich der HSVH im zweiten Durchgang zwar zurück, machte aber weiterhin unerklärliche Fehler. Erst in den letzten Minuten der Partie setzten sich die Hamburger ab, brachten den Sieg mit viel Kampf über die Zeit.
„Gegen so eine Abwehr ist es unheimlich wichtig, so einen kleinen Spieler zu haben, der auch Eins-gegen-Eins-Duelle gewinnen kann“, sagte Trainer Torsten Jansen über Baijens. „Ich freue mich für ihn und für uns als Mannschaft, dass er wieder da ist.“