Hamburg. Rückraumspieler des HSV Hamburg hatte sich am Sonntag in Berlin am linken Knie verletzt. Die Saison ist für ihn damit beendet.

Die vergangenen Tage waren für Dominik Axmann alles andere als einfach. Nachdem sich der Rückraumspieler des HSV Hamburg (HSVH) am Sonntag bei der 31:37-Niederlage bei den Füchsen Berlin schwer am linken Knie verletzt hatte, stand für ihn am Montag ein MRT-Besuch in der Asklepios-Klinik St. Georg an. Die finale Diagnose stand für den 24-Jährigen nach weiteren Untersuchungen aber erst am Mittwoch fest: Riss des vorderen Kreuzbandes, Saisonaus, das Worst-Case-Szenario für den Handballprofi.

„Der Arzt hat nach dem MRT zunächst gesagt, dass das hintere Kreuzband in Ordnung sei. Als er dann etwas zum vorderen Kreuzband sagen wollte, hat er eine kurze Pause gemacht. Da war mir schon klar, was los ist“, erzählt der gebürtige Buxtehuder, als ihn das Abendblatt am Mittwoch erreicht. „Die Schmerzen sind momentan aushaltbar, das einzige Problem ist noch die Schwellung, die vor der Operation etwas abklingen muss.“

Handball: Axmann soll zeitnah operiert werden

Wann und wo der Eingriff genau stattfindet, sei noch offen, die anschließende Ausfallzeit hängt dann auch vom Verlauf der Operation und der anschließenden Reha ab. „Für Profisportler ist es eigentlich unumgänglich, einen Kreuzbandriss zu operieren, um das Knie wieder richtig stabil zu kriegen und wieder für die extremen Belastungen vorzubereiten“, sagt HSVH-Mannschaftsarzt und Asklepios-Chefarzt Prof. Dr. Michael Hoffmann. „In der Regel muss das Knie dann nach der OP für sechs Wochen entlastet werden, bevor mit dem Reha-Training begonnen werden kann. Ich schätze und hoffe, dass Dominik im Laufe der Hinrunde der neuen Saison wieder auf dem Feld stehen kann.“

Für Axmann, der beim HSVH noch bis Sommer 2025 unter Vertrag steht, ist die Diagnose ein Schock. Schon kurz nachdem er in der Berliner Max-Schmeling-Halle nach seinem Sprungwurfversuch auf dem Boden aufgekommen war, die Ärzte hektisch zu sich winkte und die 9000 Zuschauer verstummten, war klar, dass die Verletzung schwer sein würde. Nur gestützt von Leif Tissier und Berlins Mijaljo Marsenic konnte Axmann die Platte verlassen, sein Blick ging dabei immer wieder verzweifelt in Richtung Hallendecke.

Axmann: „Habe nur gehofft, dass es keine schlimme Verletzung ist“

„Ich habe bei der Landung sofort gemerkt, dass irgendwas nicht richtig ist. In dem Moment habe ich nur gehofft, dass es keine schlimme Verletzung ist. Unterbewusst war mir aber schon klar, dass es so sein würde“, sagt Axmann, der das restliche Spiel auf der Ersatzbank verfolgte.

Tatsächlich ist der Rechtshänder in den vergangenen Jahren der HSVH-Profi mit der größten Leidensgeschichte. Erst im vergangenen Sommer hatte er fast die gesamte Vorbereitung verpasst, nachdem ihm ein vernarbter Bluterguss im Bereich der Wade operativ entfernt werden musste. Zuvor hatte er immer wieder Probleme, im Juni 2022 ein Außenbandriss im rechten Sprunggelenk, zwischen 2019 und 2021 erlitt er zwei Mittelfußbrüche inklusive mehrerer Rückschläge.

„Weil es nicht meine erste Verletzung ist, bin ich diese Situation schon gewöhnt. Trotzdem ist die lange Ausfallzeit einfach beschissen und traurig, ich war zuletzt wieder echt gut in Form. Momentan fühlt es sich noch ein bisschen surreal an, dass es das Saisonaus für mich ist“, sagt er.

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„Er hat die letzten Jahre viel Pech gehabt, ist in dieser Saison aber eigentlich gut dabei gewesen. Deshalb ist es jetzt umso bitterer“, sagte Kapitän Niklas Weller noch in den Berliner Katakomben. Mit Einsätzen in sämtlichen 14 Ligaspielen (18 Tore) war Axmann in der bisherigen Saison ein Leistungsträger. „Ich versuche, bestmöglich damit umzugehen und hoffe, dass ich zur neuen Saison wieder angreifen kann“, sagt er.

Da auch Dani Baijens (Mittelhandbruch) noch ein bis zwei Wochen ausfällt, muss ihn nun vor allem Azat Valiullin ersetzen. Auch weil Tomislav Severec, der bisher kaum eine Rolle spielt, seine Bundesligatauglichkeit noch nicht nachweisen konnte, kommt auf Valiullin in den kommenden Monaten viel Arbeit zu.